Sonntag, 7. Januar 2024
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Osnabrück

Osnabrück feiert den Handschlag vom 6. August 1648

Ben Becker in der Marienkirche

Mit einer Lesung feierten Osnabrücks Bürgerinnen und Bürger den 375. Jahrestag des Osnabrücker Handschlags in der Marienkirche und als ob das Wetter noch einmal betonen wollte, dass die Verlegung vom Rathausvorplatz in die Kirche die richtige Entscheidung war, schüttete es ab 15.45 Uhr wie aus Kübeln.

Obwohl die Veranstaltung erst um 16.30 Uhr beginnen sollte, waren gegen 16.00 Uhr bereits alle Kirchenbänke und zusätzlich aufgestellten Stühle besetzt, aber die in die Marienkirche strömende Besuchermenge ließ nicht nach. Aus einem Nebenraum wurde zusätzlich Stuhl um Stuhl herausgegeben und wartenden Menschen in die Hand gedrückt, auf dass sie sich einen Platz im Kirchenschiff suchen mögen.

Fast pünktlich um halb fünf konnte Patricia Mersinger als Projektleiterin des Veranstaltungsteams „Jubiläum 2023“ die Veranstaltung dann aber tatsächlich eröffnen.

Für die Stadt Osnabrück überbrachte Bürgermeisterin Eva-Maria Westermann Grüße von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und gab einen Überblick über die denkwürdigen Ereignisse, die sich am 6. August 1648 in Osnabrück zugetragen haben. Kurz und knapp: Mit einem Handschlag wurde der Teilfrieden mit den Schweden rechtskräftig besiegelt. Im Anschluss an den einleitenden Vortrag von Frau Westermann gab es ein musikalisches Intermezzo mit dem Duo „Days of wine and roses“ als Überleitung zum Hauptprogrammpunkt.

Für die Lesung konnte der deutschlandweit bekannte Schauspieler Ben Becker gewonnen werden, der Texte aus der Vergangenheit und Gegenwart vortrug, zusammengestellt von John von Düffel und Jens Peters. Zitat aus der Ankündigung: “Was hat uns der Westfälische Frieden heute noch zu sagen? Diese Frage umkreist Ben Becker bei seiner literarischen Spurensuche über Krieg und Frieden, der zu jeder Zeit eine nicht endende Herausforderung bleibt.“

Ben Becker las Auszüge aus Texten, die unter die Haut gingen, unter anderem von Gryphius, Grimmelshausen, Brecht und von Serhij Zahdan, einem ukrainischen Schriftsteller, der im Jahr 2022 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels verliehen bekommen hat.

Nach einer Stunde rundeten brandender Applaus und ein weiterer Auftritt des Duos und die Schlussworte von Patricia Mersinger, Jens Peters und auch von Ben Becker die Veranstaltung ab. Eine würdige, dem historischen Ereignis entsprechende sehr gelungene Veranstaltung.


Bildunterschrift:
Ben Becker, Particia Mersinger, Dr. Jens Peters
Fotos: Kerstin Broszat

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