„Gegen Verdrängung und für antifaschistische Freiräume“
Seit Freitagnacht besetzen Aktivist*innen das Haus SubstAnZ in Osnabrück, um gegen die Verdrängung und Kommerzialisierung städtischer Räume zu protestieren. „Wir nehmen uns den Raum, den wir brauchen“, erklärt eine Sprecherin der Gruppe. „Das SubstAnZ war seit 15 Jahren ein wichtiger politischer und kultureller Treffpunkt. Jetzt wurde es verdrängt und wir stehen ohne Alternative da. Das akzeptieren wir nicht! Eine Stadtgesellschaft braucht gerade in Zeiten des Rechtsrucks antifaschistische Freiräume. Doch die Stadt Osnabrück zeigt keinerlei Interesse, solche Räume zu schützen.“
Für die Besetzenden ist das Haus mehr als ein Ort. „Hier machen wir gemeinsam Politik, lernen voneinander und knüpfen Freundschaften. Nun soll dieser Raum kommerziellen Interessen weichen, und damit verlieren von der Stadt marginalisierte Menschen einen sicheren Ort“, erklärt die Gruppe weiter.
Ihr Ziel ist es, Freiräume zu schützen, die den Menschen gehören, die sie nutzen, sowie auf allgemeine Verdrängung durch Kommerzialisierung und Gentrifizierung aufmerksam zu machen. „Wir kämpfen dafür, dass Freiräume nicht einfach für Profit geopfert werden. Räume sollten den Menschen zustehen, die darin leben und ihn nutzen, den gemeinnützigen Initiativen und Vereinen. Dafür braucht es ein Aufbrechen der vorherrschenden Machtverhältnisse und eine Stadt, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner*innen orientiert, nicht an denen von Investoren. Utopisch formuliert wünschen wir uns eine Welt ohne Schlösser, Gartenzäune und Grenzen“, so die Sprecherin. Nach dem Motto: „Häuser denen, die darin leben!“
Die Besetzung soll fortgesetzt werden, solange es möglich ist. „Wir gehen nicht. Wir bleiben hier, solange es geht.“