Traditionsmannschaft des VfL verliert gegen starke Mannschaft der JVA Vechta 0:1
Im Rahmen der diesjährigen Woche der Gerechtigkeit, die vom 2. bis 8. September stattgefunden hat, traf am Freitag die Traditionsmannschaft des VfL Osnabrück auf eine Auswahl des Anstaltsteams der JVA Vechta. Das Freundschaftsspiel war Teil des Projekts „Anstoß für ein neues Leben“, das seit 2023 die Partnerschaft zwischen dem VfL und der JVA stärkt. Anlässlich der Woche der Gerechtigkeit, die anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Grundgesetzes stattfand, nahmen Niedersachsens Justizministerin Dr. Kathrin Walmann (SPD) und Justizstaatssekretär Dr. Smollich als Zuschauer teil.
Das Highlight der Kooperation des VfL Osnabrück und der JVA Vechta war das Freundschaftsspiel, bei dem die VfL-Traditionsmannschaft um die Vereinslegende Christian Claaßen gegen eine Auswahl des Anstaltteams der JVA Vechta angetreten ist. In einer spannenden ersten Hälfte konnte sich das Team der JVA Vechta mit 1:0 in Führung bringen.
Es ging aber nicht nur um den sportlichen Wettkampf, sondern auch um den Austausch, das gegenseitige Verständnis und die gemeinsame Freude am Fußball und dem Willen, sich in die Gesellschaft zu resozialisieren. Dies betonte auch Herr Meyer von der Bundesagentur für Arbeit Friesoythe in der Halbzeitpause, als er die unterschiedlichen Maßnahmen und Möglichkeiten zur Fort und Weiterbildung beschrieb. So besteht für die Insassen, je nach Haftdauer, die Möglichkeit, einen Schul- und Berufsabschluss nachzuholen oder Qualifizierungskurse zu belegen.
In der zweiten Halbzeit erhöhte das Team um Christian Claaßen den Druck auf den Strafraum des Anstaltsteams, wodurch sich einige gute Torchancen ergaben. Letzten Endes wae aber alles ohne nennenswerten Erfolg, der an diesem Tag allerdings an zweiter Stelle stand.
Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann zog ein positives Fazit aus der Woche der Gerechtigkeit, als sie OSR gegenüber sagte: „Besser hätte die erste Woche der Gerechtigkeit nicht laufen können. Im Gegenteil, die Kolleginnen und Kollegen aus den Gerichten, Staatsanwaltschaften, Justizvollzugsanstalten, der Stiftung Opferhilfe und anderen Einrichtungen haben meine Erwartungen deutlich übertroffen. Und wir haben genau das erreicht, was von Anfang an meine Idee von dieser Woche war: Den Menschen in ganz Niedersachsen einen Blick hinter die Kulissen der Justiz zu ermöglichen und sich hautnah einen Eindruck zu verschaffen, was die vielen Mitarbeitenden der Justiz für unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat jeden Tag leisten.“
Auf die Frage, welchen Stellenwert das Spiel für die Spieler hatte, antwortete Anstaltsleiter Dr. Manfred Krohn: „Entscheidend ist, dass die Spieler vorher fleißig trainiert haben, sich als Mannschaft gefunden und sich beim Spiel voll engagiert haben, dabei aber fair geblieben sind.“
Rückblick macht zufrieden
Die Kooperation zwischen dem VfL Osnabrück und der JVA Vechta begann im Jahr 2023 und hat sich zu einem wichtigen Bestandteil des Resozialisierungsprogramms der JVA entwickelt. Unter dem Dach der Sepp-Herberger-Stiftung des DFB wird das Projekt „Anstoß für ein neues Leben“ verfolgt, das es sich zum Ziel gesetzt hat, durch den Fußballsport Werte wie Teamgeist, Fair Play und kulturelle Verständigung zu fördern. Diese Werte sollen nicht nur den sportlichen Alltag prägen, sondern auch den Haftalltag sowie die Zeit danach für die Inhaftierten positiv beeinflussen.
Bereits in der Vergangenheit haben Spieler der VfL-Traditionsmannschaft und der U19 den Weg in die JVA gefunden, um durch Vorträge zu Themen wie Suchtprävention oder Lesungen das Miteinander zu fördern. Zwei Inhaftierte im lockeren Vollzug hatten sogar die Möglichkeit, in Begleitung ein Heimspiel des VfL an der Bremer Brücke zu besuchen – ein Schritt hin zu mehr Normalität und gesellschaftlicher Teilhabe.
