Nach einem 1:0-Blitzstart kann der VfL nach dem verdienten Ausgleich der Hannoveraner am Ende sogar von Glück reden, gegen die munter angreifenden 96er nicht verloren zu haben. Das war heute zwar nicht gar nichts, aber extrem wenig.
Der VfL spielt am kommenden Samstag um 14.00 Uhr in Mannheim, dann am Dienstag, dem 24.09., um 19.00 an der Brücke gegen Energie Cottbus, und beendet die englische Woche am 28.09. um 14.00 Uhr in Wiesbaden gegen den SV Wehen.
Vor dem Spiel
Der VfL tritt in aktueller Bestbesetzung an. Wer hätte vor ein paar Wochen noch daran gedacht, dass Simakala, Engelhardt und Gyamfi dabei sind?
Hier die Startelf des VfL:
Richter – Niehoff, Gyamfi, Beermann, Conus – Kehl, Gnaase, Tesche – Zwarts, Engelhardt, Simakala
Durchaus erfreulich und überraschend zugleich, dass Gyamfi und Kehl offenbar fit genug für die Startelf sind.
Beginn
Schiedsrichter Jarno Wienefeld aus Hamburg pfeift bei bewölktem Himmel und Temperaturen um die fünfzehn Grad an. Anstoß haben die in grün-schwarzem Trikot angetretenen Gäste, die zunächst in Richtung Ostkurve spielen.
Der VfL nimmt sofort das Heft in die Hand und erzielt praktisch mit dem ersten Angriff das 1:0! Nach einem geklärten Conus-Freistoß aus halblinker Position landet die Kugel weit rechts bei Niehoff, der Richtung Grundlinie stürmt und eine butterweiche Flanke in den Strafraum zieht, wo Eule Beermann höher als sein Gegenspieler steigt und den Ball souverän ins Tor köpft.
Hannover ist danach alles andere als geschockt. Vielmehr scheint der VfL die frühe Führung nicht ganz verkraftet zu haben, denn die Gäste drängen auf den Ausgleich und die VfL-Abwehr reagiert verunsichert und extrem fahrig.
Hier spielen nur noch die 96-Youngster und der VfL kann von Glück reden, dass deren Chancenverwertung noch miserabler als die eigene ist.
Nach einer Viertelstunde …
… fällt fast der Ausgleich! Matsuda setzt sich auf dem linken Flügel durch, stürmt bis zur Grundlinie und passt auf den heranstürmenden Sanne, der den Ball haarscharf neben den linken Pfosten setzt.
Der VfL glänzt (mal wieder) durch eklatante Fehlpässe und hält den Gegner so gefährlich im Spiel. Nach einer halben Stunde sieht die Statistik entsprechend ernüchternd aus:
Zwar kommt der VfL durch Zwarts, Beermann und Simakala zu guten Gelegenheiten, spielt die Konter aber nicht konsequent genug aus und kann sich stattdessen bei Richter bedanken, noch in Führung zu sein.
Gegen Ende der ersten Halbzeit kommt der VfL wieder etwas besser ins Spiel und in der 40. Minute verfehlt Tesches Kopfball nach einem Eckball von Kehl nur knapp das Tor. Kurz darauf hat Engelhardt aus wenigen Metern das 2:0 auf dem Fuß, aber der Ball wird geblockt.
Im Gegenzug kann Conus im letzten Augenblick vor Kalem klären. Wenig später köpft Uhlmann nach einem Eckball von Kalem unbedrängt über Richter hinweg aufs Tor, dort steht zum Glück Gnaase, der auf der Linie klären kann.
Kurz darauf ist Halbzeit.
Halbzeitfazit
Der VfL verlor nach dem Blitzstart völlig das Konzept, fabrizierte unerklärliche Abspielfehler und eröffnete so den 96ern immer wieder Konterchancen, sodass die Führung mehr als glücklich ist. Für diesen nominell starken Kader ist das, was der VfL auf dem Rasen präsentiert, viel zu wenig. Der Sieg ist hier noch lange nicht unter Dach und Fach.
Tipp: Die Halbzeitgedanken sind eine Melange aus Hintergrundinformationen und Kommentaren, die von Spiel zu Spiel mit dem jeweiligen Gegner aktualisiert werden. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.
Halbzeitgedanken: Dazu gehörende Halbzeitgedanken: Abschweifende Halbzeitgedanken: |
Beide Vereine wechseln nicht zur zweiten Hälfte …
… und man kann nur hoffen, dass es nicht so weitergeht wie in der ersten Halbzeit und sich die Mannschaft kollektiv zusammenreißt und nach vorne pusht.
Die Hannoveraner scheinen aber etwas dagegen zu haben, greifen weiter munter an und erzielen in der 52. Minute den vorhersehbaren und mehr als verdienten Ausgleich: Oudenne wird halblinks aus dem Halbfeld heraus angespielt, fackelt nicht lange, zieht ab und Beermann fälscht den Ball unhaltbar ins lange Eck ab.
Was ist nur mit der Abwehr los? Gyamfi wirkt regelrecht lustlos und ein katastrophaler Fehler reiht sich an den anderen. 96 weiterhin mit den besseren Chancen
Nach 60 Minuten …
… gibt es zwei Wechsel: Jannes Wullf kommt für Kehl und Kofi Amoaka für Tesche.
Zwarts und Simakala vergeben in der 64. Minute aus wenigen Metern klare Einschussmöglichkeiten und die 96er? Die spielen weiter munter drauflos und prüfen Torwart David Richter, den besten Osnabrücker, sicherlich häufiger, als es ihm lieb ist
Es ist mittlerweile ein wildes Auf und Ab, der berühmte „offene Schlagabtausch“, wobei die 96er noch mehr Chancen vergeben als die Platzherren.
In der 74. Minute endlich mal eine zwingende Aktion des VfL: Simakala setzt sich erst im Strafraum gegen zwei 96er durch, wird dann aber geblockt, der Ball landet bei Engelhardt, dessen strammer Schuss von der Strafraumkante gegen die Latte kracht.
Erneute Wechsel auf beiden Seiten – siehe unten. Von den Einwechselspielern bringt Wulff zumindest etwas frischen Wind ins Angriffspiel, alle anderen passen sich umgehend dem arg begrenzten Spielniveau des VfL naht- und widerstandslos an. Auch spielerisch sind die 96er den VfLern in allen Belangen überlegen – wohlgemerkt, es handelt sich um die zweite Mannschaft eines Zweiligisten mit vornehmlich sehr jungen Spielern.
Das Publkum erinnert sich etwas zögerlich an den Heimvorteil und gibt die letzten Minuten noch mal etwas Gas, die Mannschaft leider nicht, dann ist Schlusspfiff …
… und es ertönen zum Abschied wegen der unerklärlich miesen Vorstellung des VfL hörbare Pfiffe.
Fazit
Nach einem 1:0-Blitzstart kann der VfL nach dem verdienten Ausgleich der Hannoveraner am Ende sogar von Glück reden, gegen die munter angreifenden 96er nicht verloren zu haben. Das war heute zwar nicht gar nichts, aber extrem wenig.
Der VfL spielt am kommenden Samstag um 14.00 Uhr in Mannheim, dann am Dienstag, dem 24.09., um 19.00 an der Brücke gegen Energie Cottbus, und beendet die englische Woche am 28.09. um 14.00 Uhr in Wiesbaden gegen den SV Wehen.
Zuschauer*innen: 14.447, davon 27 aus Hannover Tore: Gelbe Karten: Gelb-Rote Karten: Rote Karten: VfL Osnabrück: Hannover 96 II: Schiedsrichter: Jarno Wienefeld (Hamburg) Statistik: Tabellarisches: Tabelle und Ergebnisse der 3. Liga vom 5. Spieltag
Zahlen, Daten & Fakten
1:0 Beermann (2.)
1:1 Oudenne (52.)
(22.) Tesche
(23.) Uhlmann
(38.) Chakroun
(51.) Kehl
(66.) Niehoff
(77.) Koschinat
(79.) Gymafi
(90.+1) Wiemann
(.)
(.)
Richter – Niehoff (75. Niehoff), Gyamfi, Beermann, Conus – Kehl (62. Wulff), Gnaase, Tesche (62. Amoako)- Zwarts (75. Beyer), Engelhardt, Simakala (83. Müller)
Trainer: Uwe Koschinat
Stahl – Arkenberg, Uhlmann, Wallner, Matsuda – Oudenne (78. Marino), Westermeier (83. Engelbreth), Brandt, Kalem (78. Ndikom) – Chakroun, Sanne (67. Busch, 83. Abdullatif)
Trainer: Daniel Stendel
Vor der heutigen Partie ist der VfL noch nie auf die zweite Mannschaft von 96 getroffen. Die Bilanz lautet folglich 0-0-0. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,60 auf dem viertletzten und Hannover 96 II (3,62) auf dem drittletzen Platz. Tatsächlich spielt der VfL als 13. der 3. Liga gegen den 17. des 4. Spieltags.