Der VfL sah zehn Minuten vor Schluss aufgrund einer wiedererstarkten Defensive schon wie der Sieger aus und schlägt sich dann aber nach dem Platzverweis von Semic selbst. Dass der Wehener Ausgleichstreffer darüber hinaus eher dem Kuriositätenkabinett zuzurechnen ist, passt zur derzeitigen kritischen Lage des VfL: Hast du Scheiße am Schuh, hast du Scheiße am Schuh. Dennoch macht das Auftreten des VfL in Wiesbaden durchaus Hoffnung auf Besserung.
Der VfL tritt am Sonntag, den 06.10., um 19.30 Uhr an der Brücke gegen den VfB Stuttgart II an. Nach der dann folgenden Länderspielpause spielt der VfL am 20.10. um 16.30 bei Arminia Bielefeld.
Vor dem Spiel
Über die aktuellen Geschehnisse rund um den VfL informieren wir mehrmals wöchentlich in unseren Berichten und Podcasts.
Kommen wir zum heutigen Spiel des VfL gegen den SV Wehen Wiesbaden. Gespannt darf man sein, welche Startaufstellung sich der neue Trainer Pit Reimers ausgedacht hat.
Die Startelf des VfL:
Richter – Semic, Gyamfi, Beermann, Conus – Kehl, Gnaase, Amoako – Zwarts, Engelhardt, Simakala
Beginn
Schiedsrichter Patrick Alt aus Illingen, das liegt rund 15 km nördlich von Saarbrücken, pfeift bei bedecktem Himmel und Temperaturen um die 15 Grad an. Anstoß vor knapp 4.000 Zuschauer:innen, davon 500 aus Osnabrück, hat der ganz in Lila angetretene VfL.
Nach ruhigem Beginn eröffnet sich für den VfL in der 6. Minute eine riesige Torchance, als Simakala nach einer miserablen Spieleröffnuing durch Stritzel überraschend an den Ball kommt, allein von halblinks auf das Tor zugeht und nicht sehr platziert abzieht, sodass der Wehener Torwart seinen Fehler mit einer Fußparade korrigieren kann.
Das Spiel ist in den nächsten Minuten auf beiden Seiten zwar recht munter und dennoch plätschert die erste Viertelstunde ereignislos dahin.
Nach einer Viertelstunde …
… ist das Spiel recht ausgeglichen, wobei die VfLer die Wehener erst spät angreifen und die Platzherren eine Ecke nach der anderen erzielen, die aber allesamt recht harmlos bleiben. Schüsse von Franjic, Luckeneder oder Goppel bleiben harmlos, wenngleich der VfL durch zwei, drei gefährliche Spieleröffnungen selbst für Schreckmomente sorgt.
In der 33. Minute wird ein vielversprechender Angriff des VfL nicht konsequent zu Ende gespielt wird, aber nur eine Minute später geht Osnabrück in Führung: Conus schlägt auf der linken Seite einen langen Pass auf Engelhardt, der setzt sich gegen einen Wehener stark durch, spielt flach in den Strafraum und dort narrt Simakala zwei Gegenspieler, indem er den Ball aus dem Stand grandios in den rechten oberen Torwinkel zirkelt. Wenn jemand nicht weiß, was ein Unterschiedsspieler ist: Simakala ist einer.
In der 40. Minute die bislang größte Chance für die Wehener: Gözüsirin wird am 16er von Greilinger angespielt und versucht es ähnlich wie zuvor Simakala mit einem Schlenzer, allerdings geht der Ball am Tor vorbei.
Bis zur Halbzeit ist nun zwar der SV Wehen leicht am Drücker, kann sich aber gegen die fast ungewohnt kompakt stehende Osnabrücker Abwehr nicht mehr durchsetzen.
Halbzeitfazit
Der VfL macht seine Sache gut. Die Abwehr steht viel stabiler als in den vergangenen Spielen. Zwar hat Wehen mehr Ballbesitz, aber der VfL die besseren Torchancen, wobei Simakala und Engelhardt besonders zu gefallen wissen. Natürlich ist hier noch nichts entschieden, aber die erste Hälfte macht doch Hoffnung, dass der VfL noch Fußball spielen kann.
Tipp: Die Halbzeitgedanken sind eine Melange aus Hintergrundinformationen und Kommentaren, die von Spiel zu Spiel mit dem jeweiligen Gegner aktualisiert werden. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.Halbzeitgedanken: Dazu gehörende Halbzeitgedanken: Etwas abwegige Halbzeitgedanken: Abschweifende Halbzeitgedanken: |
Der VfL wechselt nicht zur zweiten Hälfte …
… aber die Wehener: Für Franjic steht nun Agrafiotis auf dem Platz.
Das Spiel ist in der ersten Viertel ein Spiegelbild der ersten Hälfte: Der VfL steht tief, lässt die Wehener in die eigene Hälfte kommen und vertraut dann auf die eigene Defensive, sodass die Angriffsbemühungen der Platzherren mehr oder weniger verpuffen.
In der 57. Minute dann doch die Chance zum Ausgleich: Greilingers Pass landet bei Gözüsirin, der nicht lange fackelt, aber knapp am rechten Pfosten vorbeischießt
Nach 60 Minuten …
… wechselt der VfL: Beyer kommt für Simakala und Wulff für Zwarts ins Spiel. Man kann nur hoffen, dass die beiden eingewechselten Spieler aufkommende Befürchtungen Lügen strafen.
Es bleibt wie es ist: Wehen spielt sich immer wieder in der Hälfte der Osnabrücker fest, kommt zwar zu Chancen, aber der VfL hat die größeren: In der 66. Minute hat Wulff nach Zuspiel von Semic das 2:0 auf dem Fuß, zögert aber etwas zu lang, sodass sein Schuss geblockt werden kann.
In der 79. Minute erhält Semic nach einem unnötigen Foul die gelb-rote Karte. Nun ist Schluss mit der Betulichkeit und der VfL gefährdet einen möglichen Auswärtssieg nun selbst durch ein dummes Foul.
Gesagt, getan: Drei Minuten später fällt in der 82. Minute der Ausgleich. Eine Flanke von Goppel wird von Agrafiotis verpasst und landet unberüht am langen Pfosten im Tor. Was für ein überflüssiger Treffer.
Der VfL verteidigt nun mit zehn Mann gegen wild angreifende Wehener, kann aber die Führung der Gastgeber nicht verhindern: Nach einem Eckball von Johansson verwandelt Flotho fast ungehindert per Kopf zum 2:1.
Kurz darauf hat der VfL durch Wullf sogar erneut eine Tormöglichkeit zum Ausgleich, aber es bleibt am Ende bei einem alles andere als verdienten Sieg der Wiesbadener.
Fazit
Der VfL sah zehn Minuten vor Schluss aufgrund einer wiedererstarkten Defensive schon wie der Sieger aus und schlägt sich dann aber nach dem Platzverweis von Semic selbst. Dass der Wehener Ausgleichstreffer darüber hinaus eher dem Kuriositätenkabinett zuzurechnen ist, passt zur derzeitigen kritischen Lage des VfL: Hast du Scheiße am Schuh, hast du Scheiße am Schuh. Dennoch macht das Auftreten des VfL in Wiesbaden durchaus Hoffnung auf Besserung.
Der VfL tritt am Sonntag, den 06.10., um 19.30 Uhr an der Brücke gegen den VfB Stuttgart II an. Nach der dann folgenden Länderspielpause spielt der VfL am 20.10. um 16.30 bei Arminia Bielefeld.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 3.721, davon 555 aus Osnabrück
Tore:
0:1 Simakala (34.)
1:1 Goppel (82.)
2:1 Flotho (85.)
Gelbe Karten:
(03.) Simakala
(16.) Gyamfi
(18.) Kaya
(59.) Semic
(90.) Amoako
Gelb-Rote Karten:
(79.) Semic
Rote Karten:
(.)
SV Wehen Wiesbaden:
Stritzel – Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder – Goppel (90. Hübner), Gözüsirin (90. Fechner), Kiomourtzoglou, Greilinger – Bätzner (69. Flotho), Franjic (46. Agrafiotis) – Kaya
Trainer: Nils Döring
VfL Osnabrück:
Richter – Semic, Gyamfi, Beermann (74. Wiemann), Conus – Kehl (84. Tesche), Gnaase, Amoako – Zwarts (61. Wulff), Engelhardt (84. Ajdini), Simakala (61. Beyer)
Trainer: Pit Reimers
Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen)
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 17. August 2007 in 30 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 9-6-15. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,73 auf Platz 20 und der SV WW (3,39) auf Platz 10. Tatsächlich spielt der VfL als Vorletzter der 3. Liga gegen den Tabellensiebten des 7. Spieltags.
Ergebnisse und Tabelle der 3. Liga