Dienstag, 22. Oktober 2024

Der VfL verliert in Bielefeld 3:1 und setzt sich am Tabellende fest

Der VfL verliert trotz einiger guter Phasen zurecht gegen eine entschlossener auftretende Arminia. Es wird immer dunkler im Tabellenkeller. 

Bereits am kommenden Mittwoch tritt der VfL um 19.00 Uhr in München gegen 1860 an und zum Abschluss dieser Englischen Woche kommt am Samstag, den 26.10., um 14.00 der 1. FC Saarbrücken an die Brücke.

Zur Information: Unsere Spielberichte werden wie ein Liveticker direkt am Laptop verfasst und gleich nach Schlusspfiff ohne Netz und doppelten Boden ins Internet gesetzt. Die Rubrik „Zahlen, Daten, Fakten“ wird, falls notwendig, häufig erst einige Stunden nach dem Spiel vervollständigt, dasselbe gilt für Korrekturen von Tippfehlern. Unsere aktuellen VfL-Podcasts und Kallas Einwürfe gibt es rund um die Uhr zu hören. Ansonsten werden der aktuelle VfL-Podcast jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auf OS-Radio 104,8 übertragen und „Kallas Einwurf“ jeden Montag und Freitag mehrmals am Tag.

 

Vor dem Spiel

Über die aktuellen Geschehnisse rund um den VfL informieren wir regelmäßig und gleich mehrmals wöchentlich in unseren Berichten und Podcasts, sodass wir an dieser Stelle Lückenfüller, aufgeblasene Worthülsen oder Spekulationen über mögliche Aufstellungen uns und allen Leser:innen ersparen können.

Kommen wir also ohne Umschweife zum heutigen Spiel des VfL gegen Arminia Bielefeld. Der nicht mehr ganz so neue Trainer Pit Reimers hat nun zwei Wochen Zeit gehabt, eine Startelf seines Vertrauens zu formen und die lautet:

Richter – Ajdini, Gyamfi, Beermann, Wiemann – Kayo, Amoako, Gnaase – Zwarts, Engelhardt, Simakala

So sah es auf der Alm am 17.05.2020 aus - Foto: OR/KWSo sah es auf der Alm am 17.05.2020 aus - Foto: OR/KW
Und so sieht es heute am 20.10.2024 aus - Foto OR/DKUnd so sieht es heute am 20.10.2024 aus - Foto OR/DK

Beginn

Beide Fangruppen geben schon eine halbe Stunde vor dem Spiel alles, eine Superstimmung auf beiden Seiten. Was für ein Unterschied zur letzten Begegnung der beiden Mannschaften, die am 17.05.2020 vor leeren Covid-19-Rängen stattfand.

Schiedsrichter Tom Bauer aus Mainz pfeift bei bedecktem Himmel und Temperaturen um die 17 Grad an. Vor 26.000 Zuschauer:innen, davon 4.000 aus Osnabrück, hat der VfL Anstoß und spielt zuerst in Richtung Arminia-Fankurve.

Beide Mannschaften starten mit etwas hektisch vorgetragenen Offensivaktionen, die sich rasch in den Abwehrreihen verfangen. Ein von Simakala scharf hereingebrachter erster Eckball für den VfL wird durch ein Stümerfoul unterbrochen.

Mit der Zeit gewinnt Bielefeld ein wenig an Übergewicht, aber der VfL steht hinten gut und bislang ist es auf beiden Seiten noch zu keiner echten Torchance gekommen.


Nach einer Viertelstunde …

… lebt das Spiel von der Spannung und der knisternden Atmosphäre auf den Rängen.

Und dann in der 18. Minute doch die große Torchance für die Arminia: Nach einem zunächst gemächlich vorgetragenen Angriff der Bielefelder kommt plötzlich Young an den Ball und passt nach links auf Bazee, der frei vor dem Tor steht, doch Richter pariert grandios und rettet das Unentschieden.

Der VfL startet durchaus gefällige Angriffe, scheitert aber immer wieder am letzten Pass, als zum Beispiel Zwarts von Gnaase auf rechts perfekt angespielt wurde, hat er genug Raum und Zeit, doch sein Querpass landet direkt bei einem Bielefelder Abwehrspieler.

Wenig später ein Angriff des VfL im Tiki-Taka-Stil, toll anzusehen, bringt nur nichts, dennoch nimmt der VfL immer besser am Spiel teil und in der 38. Minute verpasst Engelhardt eine Linksflanke von Gnaase nur im wahrsten Sinne des Worts um Haaresbreite.

Als sich das Spiel recht gemächlich der Halbzeitpause zu nähern scheint, dreht die Arminia noch einmal auf und kommt durch Corboz zu einer Großchance, aber dessen Schuss vom Strafraumrand kann Gyamfi noch vor Richter ins Aus blocken.


Halbzeitfazit

Der VfL kann sich durchaus glücklich schätzen, aufgrund des Chancenplus der Bielefelder kein Tor bekommen zu haben und hat das in erster Linie großartigen Einzelleistungen von Richter und Gyamfi zu verdanken.

Tipp: Die Halbzeitgedanken, eine Melange aus Hintergrundinformation und Kommentar, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie fallen hin und wieder recht knapp, manchmal aber auch sehr ausführlich aus. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig und informativ ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.

Halbzeitgedanken:
Die Arminia aus Bielefeld wurde am 3. Mai 1905 gegründet und hat mehr als 12.000 Mitglieder. Die Fahrstuhlmannschaft zwischen allen Ligen hofft seit elf Jahren auf die Rückkehr in die erste Liga, was ihr dieses Jahr gelingen dürfte. Die extrem wechsel- und auch skandalbehaftete Geschichte der Arminia lässt sich bei Wikipedia gut nachverfolgen.

Dazu gehörende Halbzeitgedanken:
Bielefeld 
hat etwa 333.000 Einwohner, ist also unwesentlich größer als Wiesbaden, dafür aber lange nicht so schön wie die hessische Landeshauptstadt, aber geschenkt.
Seit Fertigstellung der A 33 braucht man zwar keine 40 Minuten mehr, doch da Osnabrück längst über ein eigenes IKEA verfügt, ist der letzte Grund, nach Bielefeld zu fahren, ohnehin hinfällig.
Seit 2009 ist Pit Clausen von der SPD Oberbürgermeister.

Die Ergebnisse lauten im Einzelnen: 27,75 CDU – 24,94 SPD – 22,32 Grüne – 7,05 FDP – 6,12 Linke – 3,43 AfD – 2,91 Die Partei

Abschweifende Halbzeitgedanken vom Hinspiel am 07.10.19:
In der Halbzeitpause beim Hinspiel unterhielt ich mich mit meinem Sitznachbarn auf der Pressetribüne der Bremer Brücke. Es handelte sich um den Essener Jürgen Jansen, Jahrgang 60, der für den DFB als Schiedsrichter-Coach und -Beobachter unterwegs ist. Er hatte zwischen 1993 und 2005 nicht nur 143 Bundesligaspiele geleitet, sondern auch 1998 Oliver Kahn beim Derby der Bayern gegen 1860 (4:2) die einzige knallrote Karte seiner Torwart-Laufbahn gezeigt. Einen besseren und sympathischeren Berater bei Schiedsrichterentscheidungen konnte ich mir damals als Sitznachbarn also kaum wünschen.
Irgendwann fragte er mich, wie viele Pyrostangen ich im Arminen-Block gesehen hätte. Es waren an einer Stelle zwölf, ich sagte instinktiv acht. Warum? Ich finde Pyro zwar ziemlich blöde, die Strafen dafür aber noch sehr viel blöder.

Endzeitgedanken …
Geisterspiele sind der schleichende Tod der beliebtesten Sportart der Welt, so aufregend wie ein Konzert von André Rieu im Stadtpark von Bad Nauheim. Und ich war dabei!


Beide Mannschaften gehen unverändert in die zweite Hälfte …

… und es geht weiter wie in der ersten Hälfte, die Arminia hat mehr Ballbesitz und stürmt nun auf die eigene Fankurve zu, die im Gegensatz zu Brausplörre tatsächlich Flügel verleihen kann. Das ist in Bielefeld nicht anders als in Osnabrück.

Die Arminia drängt und will die Führung (was für ein blöder Satz, als wolle der VfL die nicht). Aber die Arminia geht entschiedener in die Offensive als in der ersten Halbzeit.

Und dann ist es passiert: Youngs Rechtsflanke landet im Strafraum bei Bazee, der den Ball aus der Drehung in die Maschen setzt. Richter hat keine Chance, zumal der Schuss von Gyamfi leicht abgefälscht wurde.

Bielefeld greift nun unentwegt an und will – ja, man glaubt es kaum – das 2:0.


Nach 60 Minuten …

… ist hier dennoch nichts entschieden, denn der VfL wehrt sich gegen die Niederlage und kommt nun selbst von Minute zu Minute besser ins Spiel greift.

Die knisternde Spannung ist im Stadion und auf dem Rasen zu spüren. Der VfL hat sich ins Spiel reingebissen und erarbeitet sich mittlerweile mehr Chancen als die Arminia, von denen bislang allerdings keine wirklich zwingend ist.

Bislang eben nur, denn in der 76. Minute scheitert Kayo, der den Ball von Kunze erobert hat, nur knapp an Kersken.

Doch nur zwei Minuten später fällt der Ausgleich: Zwarts passt in den Bielfelder Strafraum mittig auf Simakala, der sich nach rechts bewegt und in seiner unnachahmlichen Art den Ball gegen die eigene Laufrichtung links im Tor versenkt.

Es steht 1:1 und das Spiel bleibt aufregend, aber leider nur kurz, denn Bielefeld legt postwendend zwei Tore nach …

… erst versenkt Oppie einen Freistoß vom rechten Strafraumeck im linken Torwinkel und da der Schuss lange unterwegs war, machte Richter keine gute Figur. Es steht 2:1 und kurz darauf fällt das 3:1 durch Schroers, der Gyamfi stehenlässt und aus fünf Metern einnetzt

Das Spiel ist damit gelaufen und es erklingt der Schlusspfiff.


Fazit

Der VfL verliert trotz einiger guter Phasen zurecht gegen eine entschlossener auftretende Arminia. Es wird immer dunkler im Tabellenkeller. 

Bereits am kommenden Mittwoch tritt der VfL um 19.00 Uhr in München gegen 1860 an und zum Abschluss dieser Englischen Woche kommt am Samstag, den 26.10., um 14.00 der 1. FC Saarbrücken an die Brücke.


Zahlen, Daten & Fakten

 

Zuschauer*innen: 25.752, davon 4.000 aus Osnabrück

Tore:
1:0 Bazee (52.)
1:1 Simakala (78.)
2:1 Oppie (81.)
3:1 Schroers (85.)

Gelbe Karten:
(26.) Oppie
(36.) Kunze
(67.) Corboz
(80.) Gnaase
(87.) Russo

Gelb-Rote Karten:
(.)

Rote Karten:
(.)

Arminia Bielefeld:
Kersken – Lannert, Großer, Schneider, Oppie – Kunze, Russo, Corboz – Young (74. Schreck), Becker (90. Kania), Bazee (73. Schroers)
Trainer: Mitch (Michél) Kniat

VfL Osnabrück:
Richter – Ajdini, Gyamfi, Beermann, Wiemann (66. Conus) – Kayo (77. Kehl), Amoako (87. Wiethaup), Gnaase – Zwarts, Engelhardt (77. Niehoff), Simakala
Trainer: Pit Reimers

Schiedsrichter: Tom Bauer (Mainz)




Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 26. Juli 1972 in 34 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 6-15-13. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.

Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,67 auf Platz 20 und die Arminia (3,45) auf Platz 12. Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenletzter der 3. Liga gegen den Tabellensiebten des 9. Spieltags.


Ergebnisse und Tabelle der 3. Liga

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