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„Abwehrkräfte stärken! Gesundheit in der sozial-ökologischen Transformation“

Jahrestagung der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Osnabrück

Mit wichtigen Perspektiven für eine zielgerichtete Gesundheitspolitik endete am Freitag die Jahrestagung der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Osnabrück. Das Thema der rund siebenstündigen Zusammenkunft lautete „Abwehrkräfte stärken! Gesundheit in der sozial-ökologischen Transformation.“ Rund 80 Teilnehmende aus dem Gewerkschafts- und Wissenschaftsbereich debattierten intensiv über Themen wie Klimakrise, Digitalisierung, demografischen Wandel, Globalisierung.

Birgit Strangmann, grüne Bürgermeisterin von Osnabrück, machte zu Beginn der Zusammenkunft klar, in welcher Weise das Tagungsthema exakt mit kommunalpolitischen Themen übereinstimmt: „Eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung muss in Osnabrück gesichert sein. Als kommunale Trägerin und Arbeitgeberin übernimmt die Stadt hierfür Verantwortung. Aber auch Prävention spielt eine wichtige Rolle, um auf die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise zu reagieren beziehungsweise sie zu begrenzen. Das Ziel, die Stadt Osnabrück bis 2030 klimaneutral zu machen, trägt hierzu einen entscheidenden Anteil bei.“

Lars Niggemeyer legte für die Geschäftsstelle Osnabrück des DGB Niedersachsen–Bremen–Sachsen-Anhalt einen zentralen Maßstab für die Zukunft an: „Eine Gesundheitspolitik von morgen muss eine qualitativ hochwertige und erreichbare Versorgung für alle gewährleisten. Leider hat die Kommerzialisierung in den vergangenen 30 Jahren zu erheblicher Fehl- und Unterversorgung von vielen Patient*innen beigetragen. Gerade mit Blick auf die Zukunftsherausforderungen muss daher die Ökonomisierung des Gesundheitssektors zurückgedrängt und wieder mehr sozial und demokratisch gestaltet werden. Gesundheit ist keine Ware.“

Klar war am Ende jedem der Teilnehmenden: Die Handlungsfelder Klimakrise, Digitalisierung, demografischer Wandel, Globalisierung beeinflussen auch weiterhin allesamt die menschliche Gesundheit. „Steigende Temperaturen und Extremwetterereignisse belasten uns physisch und psychisch. Dekarbonisierung, Urbanisierung und eine alternde Gesellschaft setzen Gesundheitssystem und Betriebe unter Druck. Der Einsatz digitaler Innovationen birgt Chancen, aber auch Risiken“, heißt es in der Verlautbarung nach der Tagung. Debattiert wurde ebenso über die Frage, wie sich die Störung von globalisierten Lieferketten auf die Verfügbarkeit von Medizinprodukten auswirken. Alles dürfte man besonders schmerzlich während der Pandemie erlebt haben.

„Es ist also an der Zeit“, heißt es iin der Schlussfolgerung der Kooperationsstelle, „die Abwehrkräfte unseres Gesundheitssystems und der betrieblichen Mitbestimmung gegenüber diesen Herausforderungen zu stärken. Konzepte für eine gute Gesundheit von morgen müssen dabei viele Aspekte und Bedürfnisse berücksichtigen: Arbeits- und Gesundheitsschutz, die Arbeitsbedingungen in Medizin und Pflege, die allgemeine Gesundheits- und Pflegeversorgung, sowie Prävention und Gesundheitsförderung.“

Die Kooperationsstelle Hochschule und Gewerkschaften Osnabrück bot somit ein ideales Forum, über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse sowie arbeits- und gesellschaftspolitische Anforderungen für eine Reorganisation des Gesundheitssektors zu diskutieren. Zahlreiche Wissenschaftler*innen, Studierende, Gewerkschafter*innen und Betriebs- und Personalräte waren der Einladung gefolgt. Alle brachten auch in Einzelbeiträgen ihre Perspektiven wie Erfahrungen in den Austausch ein. Teilnehmende in verantwortlichen Positionen nahmen am Ende vielfältige Anregungen für ihre Arbeit mit.

Timo Spreen zog für die mit veranstaltende Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen, Geschäftsstelle Osnabrück ein Resume der Tagung und skizzierte eine zentrale Zielsetzung für die Interessenvertretungen in Betrieben und Verwaltungen:
„Es ist unser gemeinsames Ziel, eine nachhaltige, gerechte und zukunftsorientierte Arbeitswelt zu schaffen. Indem wir Wissen und Erfahrungen teilen, können wir innovative Lösungen entwickeln, die nicht nur den Bedürfnissen, Beschäftigten und Patient*innen gerecht werden, sondern auch einen positiven Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit und zum Umweltschutz leisten.“

 

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