Neue Augustaschacht-Ausstellung startet am 12. Januar
Niedersachsen im Nationalsozialismus ist das zentrale Thema einer neuen Ausstellung in der Gedenkstätte Augustaschacht. Die Ausstellungseröffnung findet am 12. Januar 2025 um 11.00 Uhr statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Die Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht zeigen im 80. Jahr nach der Befreiung vom Nationalsozialismus erstmals in der Region Osnabrück die Ausstellung „…auf deutschem Boden für die ganze Welt“ — Niedersachsen im Nationalsozialismus der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.
Zur Einführung wird an diesem Tag Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen über die von ihr entwickelte Ausstellung sprechen. Der Eintritt zur Eröffnung ist frei und ohne Anmeldung möglich.
Die Ausstellung eröffnet neue Perspektiven auf die Ereignisse während des Nationalsozialismus in Niedersachsen. Die von Beginn an bestehenden internationalen Verflechtungen und globalen Bezüge werden hier erstmals systematisch in den Blick genommen. Ein multiperspektivischer Ansatz ermöglicht es, die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und die komplexe Entwicklung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik zu verstehen. Von der frühen Phase des NS-Regimes bis hin zur systematischen Massenvernichtung beleuchtet die Ausstellung die fortschreitende Radikalisierung, zeigt aber auch Momente des Widerstands und der Menschlichkeit.
Wichtige Schwerpunkte sind individuelle Schicksale und die Selbstbehauptung von Betroffenen sowie die Handlungsspielräume der „Volksgenoss:innen“ und die Motive der Täter:innen. Mit dem besonderen Fokus auf Niedersachsen und seinen historischen Orten werden die lokalen und regionalen Bezüge zu weltumspannenden Ereignissen deutlich.
Die Ausstellung greift mehrfach die NS-Geschichte in der Region Osnabrück auf. So wird auch das Schicksal der polnischen Zwangsarbeiterin Krystyna Ochocka beleuchtet, die mit Hilfe von Osnabrücker Jugendlichen in den Zellen der Geheimen Staatspolizei im Schloss Osnabrück inhaftiert wurde.
Ihre Premiere feierte die internationale Wanderausstellung „…auf deutschem Boden für die ganze Welt“ im Januar 2024 im niedersächsischen Landtag in Hannover. Anschließend wurde sie im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York gezeigt.
Die Ausstellung ist bis Samstag, den 31. Mai 2025 während der Öffnungszeiten der Gedenkstätte Augustaschacht zu sehen. Der Eintritt ist frei. Während der Laufzeit ist ein Rahmenprogramm mit Vorträgen und Filmvorführungen geplant.