Initiator*innen zeigen sich mit der Resonanz zufrieden
Fridays For Future: Viele Gegner hatten sie schon totgesgt. Dies dürfte in rechten, konservativen oder neoliberalen Kreisen jedoch eher ein Wunschdenken sein. Vor allem die gestrige Demo wurde zu einem großen Erfolg: Rund 500 Teilnehmende aller Generationen – 360 lautete die Polizeischätzung – bewiesen eindrucksvoll, dass Klimawandel unverändert ein zentrales Thema ist. Aktuell kommen, nicht zuletzt aufgrund der im Bundestag dokumentierten Gemeinsamkeiten zwischen Unionsparteien und AfD, das Engagement gegen Rechts und für eine soziale Politik als weitere Standbeine dazu.
Vor allem junge Leute engagieren sich in Osnabrück unverändert und mit großer Resonanz für eine nachhaltige Welt. Gestern war es wieder soweit: FFF rief in vielen Orten zum Klimastreik auf. Man beteiligte sich aktiv an den über 130 bundesweiten Aktionen im Vorfeld der Bundestagswahl.
Der örtliche Klimastreik begann um 13 Uhr am Theatervorplatz. Nach einer kurzen Anfangskundgebung mit Redebeiträgen ging der mit kreativer Disziplin durchgeführe Demozug durch das Katharinenviertel zur Zwischenkundgebung vor der OsnabrückHalle. Nach weiteren Redebeiträgen erfolgte der Rückweg zum Theatervorplatz eingeschlagen, vorbei am Willy-Brandt-Platz und über den Neumarkt.
Bei den Wortbeiträgen wurde klar, dass der Kampf gegen den Klimawandel und jener gegen Rechts keineswegs Gegensätze sind, sondern sich ausgezeichnet ergänzen. Im Instagram-Aufruf der Osnabrücker FFF-Gruppe hieß es darum auch klipp und klar: „Die Rechten wollen kein einziges Problem lösen, sondern Menschen gegeneinander aufbringen und Ängste schüren, Schuldige suchen. Für uns ist klar: Demokratie und Klimakrise lassen sich nicht trennen. Wir überlassen den Rechten weder das politische Klima noch das Klima unserer Erde.“
Vor wenigen Wochen hatte man mit @fridaysforfuture.de neue Forderungen für ein klimagerechtes Deutschland vorgestellt. Gefordert wurde unter anderem ein klarer Plan für den Gasausstieg bis 2035. Gleichzeitig sollen Klimaschutzmaßnahmen für alle bezahlbar werden – durch eine Mobilitäts- und Wärmegarantie.
Um die Transformation zu finanzieren, verlangt FFF die Besteuerung von Superreichen und fossilen Konzernen. Außerdem soll es eine Ausbildungsoffensive mit jährlich 300.000 Fachkräften für die benötigte Transformation geben. Gegen die direkten Folgen der Klimakrise fordert die Bewegung die Einrichtung eines zentralen Fonds für Klimaanpassung.
Wie ernst die Aktiven ihre Tätigkeit nehmen, zeigt ihr bei Instagram veröffentlichter Rückblick auf die jüngste Vergangenheit: „Im letzten Jahr haben sich immer mehr Klimakatastrophen aneinander gereiht. Uns wurde brutal und unmissverständlich vor Augen geführt, was auf dem Spiel steht. Wir können uns jetzt keine Regierung leisten, die Rückschritte im Klimaschutz zur Realität macht oder die Klimakrise gänzlich leugnet. Stattdessen braucht es einen klaren Kurs nach vorne: Klimaneutralität bis 2035, ohne Ausreden, ohne Verzögerung. Egal wer regiert, wird in der Klimakrise regieren – und muss einen weit konstruktiveren Umgang mit ihr finden, statt unsere Lebensgrundlagen weiter zu zerstören.“