Zahl der Singlehaushalte insgesamt gegenüber 2011 um ein Viertel gestiegen
Der Trend geht zum Singlehaushalt: Mehr Menschen in Deutschland leben allein und zahlen durchschnittlich eine höhere Quadratmetermiete für ihre Wohnung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen des Zensus 2022 mitteilt, lag die durchschnittliche Nettokaltmiete von Einpersonenhaushalten am 15. Mai 2022 bei 7,53 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Haushalte mit zwei oder mehr Personen zahlten durchschnittlich 7,09 Euro. Bei Singlehaushalten war die Quadratmetermiete demnach um 6,2 % höher als bei Haushalten mit mehreren Personen. Für alle Haushalte in Deutschland insgesamt lag die Nettokaltmiete im Schnitt bei 7,34 Euro pro Quadratmeter. Die durchschnittliche Nettokaltmiete bildet die durchschnittlichen Bestandsmieten sämtlicher Mietverhältnisse in Deutschland ab – auch solche, die schon sehr lange bestehen. Zum Vergleich von Wohnungen unterschiedlicher Größe ist die Nettokaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche ein geeignetes Maß.
42 % der Singlehaushalte wohnen in Wohnungen unter 60 Quadratmetern
Ein möglicher Grund für die höheren Quadratmetermieten von Singlehaushalten: Alleinlebende wohnen in kleineren Wohnungen, die im Verhältnis zur Wohnfläche häufig teurer sind.
Während 2022 knapp ein Viertel (23 %) aller Haushalte in Wohnungen mit einer Größe unter 60 Quadratmeter wohnte, sind es bei Singlehaushalten 42 %. Zum Vergleich: Bereits 2011 lebten knapp 23 % aller Haushalte in solchen kleineren Wohnungen, bei Singlehaushalten waren es damals 45 %. Die durchschnittliche Nettokaltmiete für Haushalte in Wohnungen unter 60 Quadratmeter lag im Jahr 2022 bei 8,01 Euro und damit 15,6 % höher als bei Haushalten in Wohnungen mit 60 oder mehr Quadratmetern (6,93 Euro).
Singlehaushalte zahlen in Großstädten durchschnittlich 7,7 % mehr Miete pro Quadratmeter als Haushalte mit mehreren Personen
Für Alleinlebende in Großstädten machen sich die hohen Mieten pro Quadratmeter besonders bemerkbar: Während Singlehaushalte in Großstädten ab 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern durchschnittlich 8,40 Euro zahlten, waren es bei Haushalten mit mehr als einer Person 7,83 Euro pro Quadratmeter. Singlehaushalte zahlten in Großstädten demnach um 7,7 % höhere Quadratmetermieten als Mehrpersonenhaushalte.
Mehr als die Hälfte der Haushalte in Großstädten sind Singlehaushalte
Insbesondere in großen Städten sind Singlehaushalte weit verbreitet. In Großstädten mit mehr als 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern waren mehr als die Hälfte (52 %) der Haushalte im Jahr 2022 Singlehaushalte (2011: 46 %). In mittelgroßen Städten (50 000 bis unter 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern) lag der Anteil bei 46 % (2011: 39 %).
In kleinen Gemeinden (unter 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern) hingegen betrug der Anteil der Singlehaushalte 2022 gut ein Drittel (35 %) – 2011 waren es dort noch 28 %.