Positive Stimmungslage unter Handwerksbetrieben im Kammerbezirk
Ergebnisse der Frühjahrs-Umfrage unter den Handwerksbetrieben im Kammerbezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim spiegelt eine positive Stimmungslage – trotz der aktuell herausfordernden Lage der Gesamtwirtschaft.
Der Geschäftsklimaindex ist im Vergleich zur Herbstumfrage 2024 um neun Punkte gestiegen und liegt nun bei 116 Punkten. Zur optimistischeren Einschätzung tragen sowohl die traditionelle Frühjahrsbelebung als auch die angekündigte Investitionsoffensive des Bundes für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei. „Wir konstatieren zwar keine Euphorie, aber dennoch einen positiven Trend der Handwerkswirtschaft zwischen Ems, Vechte und Hase“, so Peter Beckmann, Geschäftsführer des Dezernats Betriebsberatung und Strukturförderung bei der Handwerkskammer.
Die rund 11.500 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage zu 83% als gut bis befriedigend. Lediglich 17 % bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche Situation als schlecht. Nahezu identische Werte ergeben die Erwartungen an die zukünftige Geschäftsentwicklung. Beckmann: „Wir müssen allerdings auch bilanzieren, dass in den vergangenen Monaten das regionale Handwerk sowohl beim Umsatz als auch bei der Entwicklung des Auftragsbestandes deutliche Rückgänge verzeichnete. Dieser Trend setzt sich aus den vorherigen Befragungen fort und spiegelt die aktuell herausfordernde wirtschaftliche Lage wider.“ So war im gesamten abgelaufenen Jahr eine stagnierende Entwicklung mit den zweitschlechtesten Werten der letzten fünf Jahre Kennzeichen der regionalen Handwerkskonjunktur.
Auch die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen zeigt eine leicht negative Tendenz: Per Saldo haben 10 Prozent der befragten Betriebe ihre Mitarbeiterzahl reduziert. „In der Gesamtbetrachtung haben die Betriebe ihr gut ausgebildetes Personal aber behalten“, so Beckmann weiter. Das statistische Landesamt weist für den Kammerbezirk weiterhin über 100.000 Beschäftigte im Handwerk aus. Die befragten Handwerksbetriebe gehen daher davon aus, dass die Beschäftigtenzahlen in den kommenden Monaten weitestgehend stabil bleiben werden.
Im Vergleich zur Umfrage vor einem Jahr zeigt sich auch eine leichte Verbesserung der Investitionsbereitschaft. Beckmann interpretiert die Daten für die nächsten Monate positiv: „Für die nächsten Monate erwarten die Betriebe zudem eine Verbesserung der Auftragslage. Entsprechend kalkuliert das Gesamthandwerk zwischen Papenburg, Meppen, Lingen, Nordhorn und Osnabrück auch mit leicht steigenden Umsätzen.“ Fast die Hälfte aller Betriebe verfügt zudem über offene Stellen, die teils seit Monaten nicht besetzt werden konnten. Den Hauptteil machen Auszubildende (47%) und Fachkräfte (85%) aus. Dauerthema bleibt auch die anhaltende Bürokratie. Zu den zentralen Herausforderungen gehört zudem die demografische Entwicklung: Es beschäftigt sich mehr als jeder fünfte Betrieb zurzeit mit einer Nachfolgeregelung.
Den kompletten Konjunkturbericht findet man auch online.