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Freitag, 23. Mai 2025
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L&T und die „Arisierung“ des Kaufhauses Alsberg & Co: neues Video klärt auf

Schülerinnen des Gymnasiums Bad Iburg beteiligten sich an einem Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten

Von Jan Müller

Im Rahmen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten haben sich sieben Schülerinnen des Gymnasiums Bad Iburg intensiv mit einem bislang zu wenig bekannten Kapitel der Osnabrücker Stadtgeschichte beschäftigt: der Geschichte des Kaufhauses Alsberg & Co. Heute kennen viele Bürgerinnen und Bürger an derselben Stelle das Kaufhaus Lengermann & Trieschmann (L&T) – doch einst gehörte das Gebäude drei jüdischen Eigentümern: Max Katz, Ludwig Stern und Gustav Falk.

Unter der Betreuung ihres Geschichtslehrers Jan Müller machten sich Lena Bittner, Valeria Dick, Sarah Elfenkämper, Celine Gogic, Matia Humphrey, Jenna Lammers und Leonie Streimel daran, das Schicksal des Kaufhauses vor und während der NS-Zeit zu erforschen. Während der sogenannten „Arisierung“ wurden die jüdischen Besitzer gezwungen, ihr Geschäft aufzugeben. Die Nationalsozialisten organisierten Boykotte gegen jüdische Geschäfte, machten wirtschaftlichen Druck und sorgten dafür, dass jüdische Unternehmer wie Katz, Stern und Falk ihre Existenz verloren und ihr Geschäft viel zu günstig verkaufen mussten.

Für ihr Projekt durchforsteten die Schülerinnen Archive, führten Gespräche mit Historikern und Fachleuten und sichteten historische Fotos und Dokumente. Dabei zeigte sich, wie wenig bekannt die Geschichte des ehemaligen Kaufhauses heute ist. Viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker wissen kaum noch, was früher an der Stelle von L&T stand.

Das Schülerprojekt legte besonderen Wert darauf, nicht nur historische Fakten zu sammeln, sondern auch Fragen nach der heutigen Verantwortung zu stellen: Wie geht die Gesellschaft mit dieser Geschichte um? Wie kann an die Menschen erinnert werden, die durch die NS-Zeit alles verloren haben?

Durch ihre intensive Arbeit gewannen die Schülerinnen nicht nur wertvolle Einblicke in die Geschichte ihrer Stadt, sondern lernten auch, wie wichtig es ist, sich aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen – damit solche Schicksale nicht in Vergessenheit geraten.

Der von den Schülerinnen erstellte Film kann auf dem YouTube-Kanal von „GBI interaktiv“ angeschaut werden.

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