Samstag, 27. April 2024

Hannelore Hoger auf dem Weihnachtsmarkt: Einstimmungen auf ihren Auftritt am morgigen Dienstagabend

Ihr Auftritt ist erst morgen, am 13. Dezember, abends um 20 Uhr im Blue Note. Bereits einen Tag zuvor will es sich Schauspielerin Hannelore Hoger nicht nehmen lassen, Osnabrücker Luft auf dem Weihnachtsmarkt zu schnuppern, Kontakte zu pflegen und sich atmosphärisch auf ihren Auftritt einzustimmen.

Im Gespräch mit uns präsentiert sich Hoger deutlich profilierter, als Außenstehende dies aus ihren fast 25 Jahre lang mit insgesamt 38 Folgen ausgestrahlten ZDF-Auftritten als Hamburger Hauptkommissarin Bella Block ohnehin schon vermuten könnten. Denn Hannelore Hoger sticht nicht zuletzt durch ihr hohes soziales Engagement heraus.


Hoger und HelpAge

Persönlich abgeholt aus Hamburg hat sie zuvor der vormalige HelpAge-Geschäftsautor Lutz Hethey, der neben dem Verfasser dieses Beitrags Mitherausgeber des Lauf- und Lesebuches „Herz auf Füßen“ ist. Nur zur Erinnerung: Der Reinerlös des Buchverkaufs sowie der Begleitveranstaltungen kommt zu 100 % Hilfsprojekten von HelpAge zugute.

Verabredet sind wir mit Hannelore Hoger zur späten Mittagszeit direkt vor dem Theater. Nach ersten Einblicken auf das weihnachtliche Treiben an den Ständen verziehen wir uns ins benachbarte Dom-Hotel, in dem die Schauspielerin Quartier bezogen hat.

„Als die HelpAge-Kampagne ‚Jede Oma zählt‘ im Jahr 2006 ins Leben gerufen wurde, war ich sofort dabei“, berichtet Hoger. Von da an hat sie neben dem Bremer Alt-Bürgermeister Henning Scherf als Schirmherrin der Organisation fungiert. Und als in Südafrika die Dreharbeiten für den Film „Ellas Geheimnis“ stattfanden, hatte sie tatsächlich die Gelegenheit genutzt, sich einen persönlichen Eindruck vom HelpAge-Projekt „MUSA“ zu verschaffen. Hoger:

„Ich konnte sehen, wie die Menschen leben und wohnen. Imponierend fand ich dabei die unvorstellbare Lebensfreude, Kraft und Hilfsbereitschaft jener älteren Frauen, die mit dem Projekt unterstützt werden. Mit wirklich tollem Engagement haben diese Menschen im südlichen Afrika die Verantwortung gegenüber schutzbedürftigen Kindern übernommen.“

Besuch bei den „Omas“ in Tansania: Hannelore Hoger. Foto: HelpAge Deutschland

Tief beeindruckt hat Hamburger Darstellerin vor allem die – seit langem geschieden lebende -afrikanische Großmutter Clezensia Ichumbaki, die sich nicht nur um sechs Kinder und 13 Enkelkinder kümmert. Zugleich bringt sie anderen Großmüttern lesen und schreiben bei, organisiert Selbstverteidigungskurse und übernimmt sogar Buchführungsarbeiten. Besonders Clezensias Engagement für die Schulbildung von Mädchen hat Hannelore Hoger, wie sie bemerkt, ganz schwer beeindruckt: „Wenn man so etwas erfährt, merkt man erst, was alles dazu gehört, sich als alleinstehende Frau mit Kindern und Enkelkindern unter schwierigsten Bedingungen durchzukämpfen.“

 

 

Originaltöne von Oscar Wilde

Morgen Abend hat sich Hoger spezielle Texte von Oscar Wilde ausgesucht, die sie dem Publikum im Blue Note ans Herz tragen möchte. Zu Wilde hat Hoger ein besonderes Verhältnis. Der 1854 in Dublin geborene und 1900 in Paris verstorbene Erzähler hat ein vielfältiges literarisches Erbe hinterlassen. Als Lyriker, Romanautor, Dramatiker und Kritiker wurde er zu einem der bekanntesten und, nicht zuletzt wegen seiner Homosexualität, zugleich umstrittensten Schriftsteller im viktorianischen Großbritannien. Wegen seiner sexuellen Orientierung wurde er 1895 zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt, was seine Gesundheit ruinierte.  Nach der Entlassung lebte er verarmt in Paris, wo er eher jung im Alter von 46 Jahren starb.

Bereits zu Lebzeiten blieb Wilde nicht nur für seine Gesellschaftssatiren bekannt. Auch in den Märchen und Erzählungen funkelt seine facettenreiche Wortkunst. Alle Geschichten öffnen Türen zu wunderbar reichen Gefühls- und Wahrnehmungswelten, die von Liebe und Schönheit, Anmut, Mitgefühl und Leid erzählen. Und nirgendwo fehlen die überraschenden Wendungen, die augenzwinkernden Momente. Hannelore Hoger wird deshalb den Abend im Blue Note zum Anlass nehmen, besonders zu Herzen gehende Märchen vorzutragen. „Oscar Wilde ist für mich ein großartiger Autor“, gesteht sie.

Auf dem Programm stehen, ganz in diesem Sinne, unter anderem „Die Nachtigall und die Rose“ sowie „Der selbstsüchtige Riese“. Hoger wie die Veranstalter sind sich sicher, dass Wildes Botschaften besonders zielgenau zentrale Botschaften der alltäglichen HelpAge-Arbeit treffen.

Hoger wie die anderen Veranstalter freuen sich schon jetzt auch auf das weitere Programm des Dienstagabends. „Das Kupferquartett der Leipziger Philharmonie besitzt über die Fachwelt hinaus einen vorzüglichen Namen, wird viele ansprechen und einen weiteren Höhepunkt im Blue Note darstellen“, ist sich Lutz Hethey sicher.

Last, but not least werden diverse Autorinnen und Autoren aus ihren selbst verfassten Buchtexten vortragen. Kurzum: Auch wer sich noch kurzfristig zum Gang ins Blue Note entschließt, könnte womöglich noch eine der Einlasskarte ergattern. Oder man bestellt sie schon vorher noch ganz schnell unter https://www.helpage.de/veranstaltungen/lesung-mit-hannelore-hoger

 

 

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