Internationaler Tag der Gerechtigkeit

Liebe Os-Kids,

morgen ist der internationale Tag der Gerechtigkeit. Diesen Tag gibt es erst einige Jahre, aber das miese Gefühl, ungerecht behandelt geworden zu sein, kennt man schon, da bin ich mir ziemlich sicher, solange es Menschen gibt. Oft löst eine empfundene Ungerechtigkeit zunächst gewaltiges Magengrummeln aus. Wir – oder ihr werdet sprichwörtlich „sauer“. Meist ist dieses Gefühl und das, was es ausgelöst hat, glücklicherweise nach kurzer Zeit wieder vergessen.

Manchmal wird es aber richtig schlimm. Dann folgt, je nach Character, entweder Traurigkeit, Wut oder Zorn. Vor allem, wenn es richtig Streit gab und niemand von seinem Recht oder seiner Meinung zurücktritt. Wenn sich zwei erstmal so richtig streiten, wäre es eigentlich toll, wenn sie miteinander reden könnten, doch leider klappt das zumeist nicht. Schlimmer noch, der Streit geht weiter und so passieren aus Wut noch mehr Ungerechtigkeiten oder es werden Worte gesagt, die die andere Seite noch wütender machen und so weiter.

Bei Wut und Streit ist unser ganzer Körper angespannt, kein Wunder, er befindet sich sowohl im Verteidigungs- wie auch im Angriffsmodus, alle Sinne sind bereit. Naja, fast alle, denn beim Gehirn und somit dem klaren Denken wird gespart. Schnell und stark zu sein, empfand die Natur in solchen Situationen als brauchbarer. Wenn jemand laut Sprichwort „vor Wut kocht“, sollte man am besten abwarten, bis er oder sie sich wieder etwas abgekühlt (beziehungsweise beruhigt) hat. Dann wird (hoffentlich) bald wieder ein klärendes Gespräch möglich sein. Falls nicht, ist es wichtig, dass es eine oder mehrere Personen gibt, die sich beide Seiten anhören und versuchen, eine Lösung zu finden, so gerecht wie nur möglich.

Früher (und leider in einigen wenigen Ländern auch heute noch) haben Könige und andere Herrscher (auch Herrscherinnen) alleine entschieden, was ihrer Meinung nach gerecht und Recht ist. Das ist und war, wie ihr euch sicher vorstellen könnt, sehr einseitig und im wahrsten Sinne des Wortes ungerecht. Wir leben in Deutschland und der Europäischen Union in einer Demokratie, hier gibt es unabhängige Richter und Gerichte, das ist sehr wichtig und auch gut so. Jedes Land auf der Welt hat seine eigenen Gesetze und Richter. Eigentlich darf und durfte sich da niemand von Außerhalb einmischen. Wenn ein Land aber heutzutage erfährt, dass anderswo großes Unrecht geschieht, zum Beispiel in einem Krieg, gibt es seit 2002 den internationalen Strafgerichtshof, dort kann es Anklage erheben und damit (so die Hoffnung) weiteres Unrecht verhindern. Bevor es zu kompliziert wird, gibt es jetzt etwas (für euch) leichter Verständliches.

Was ist denn nun eigentlich gerecht?

Ab und zu ein wenig Streit zu haben, ist ganz normal, vor allem mit Menschen, die man oft um sich hat, zum Beispiel Geschwister. Klar, denn durch häufiges Beisammensein ergeben sich dazu viele Möglichkeiten. Auch klar ist euch sicher: je mehr Menschen beisammen sind, desto unterschiedlicher sind ihre Wünsche. Was dem oder der einen als super gerecht erscheint, empfindet der oder die nächste als mega gemein. Manchmal hat tatsächlich niemand Recht und manchmal sogar irgendwie beide Seiten. Aber wie ist das möglich? Nun ja, Gerechtigkeit ist und kann gar nicht immer gleich sein, denn es kommt darauf an, auf welcher Seite man steht (oder gefühlsmäßig im Körper steckt). Manchmal ist Gerechtigkeit sogar gar nicht möglich, doch in dem Fall lässt sich vielleicht eine andere und manchmal sogar bessere Lösung finden. Und das allein ist einen Versuch wert, immer!

Beispiele zum Überlegen

Hier kommen 4 Beispiele in Form von kleinen Gedichten. Hört sie euch an und überlegt mal! Ungerecht oder nicht, was meint ihr?

Pieps

Marie

Der Igel und der Specht

Auf dem Hühnerhof

(M)ein Fazit:

Gerecht sein, ist nicht immer leicht.
Gerecht sein, geht nicht, wenn`s nicht reicht.
Was gerade noch erscheint, als fair,
im nächsten Moment schon, geht`s nicht mehr.
Gerecht sein, ist nicht immer gleich,
gerecht sein, ist mal hart, mal weich.
Gerecht sein, heißt mal wenig, mal viel,
gerecht sein, geht oft nicht im Spiel.
Doch einen Versuch ist es stets wert,
denn ungerecht ist meist verkehrt.

Bleibt gesund, munter und (wo’s geht) gerecht!

Eure Tina Birgitta Lauffer

 

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