Samstag, 8. Juni 2024

Begegnungsraum zum Erinnern und Auftanken

 

Neues Café Felka im Museumsquartier wird am 8. Juni eröffnet

Wie lange hat es gedauert? Osnabrück, das im Innenstadtbereich über so bedeutende Anlaufpunkte wie Felix-Nussbaum-Haus, Villa für Zeitgeschichte und Erinnerungskultur, Kulturgeschichtliches Museum und Akzisehaus, Kunsthalle und Vordemberge-Gildewart-Haus aufweist: Jenes Osnabrück war bislang eine Stadt ohne Museums-Café! Dauerkritiker waren allein schon deshalb dagegen, weil sie sich gegen die Reduzierung von Ausstellungsflächen wehrten. Jetzt aber gibt es das Café Felka. Und das Warten hat sich gelohnt.

Die Einladenden auf der Treppe zum Garten. Foto: OR
Die Einladenden auf der Treppe zum Garten. Foto: OR

Wichtiger Schritt vor der künftigen Dauerausstellung

Das nach der Künstlerin Felka Platek, Ehefrau von Felix Nussbaum, benannte Café befindet sich in der historischen Villa im Museumsquartier. „Das Café Felka, betrieben vom gemeinnützigen Verein Exil, wird zu einem wichtigen Ort der Begegnung und Integration in unserer Stadt, zu einem Treffpunkt für die nachbarschaftliche Gemeinschaft. Ich freue mich, dass mit diesem wichtigen Meilenstein in der Sanierung der geschichtsträchtigen Villa der zum Teil umstrittene Prozess um die Nutzung des Hauses in diesem Punkt abgeschlossen wird. Auch der Aufbau in den Ausstellungsräumen geht voran, ich möchte hier schon auf die Eröffnung des neuen Museums im Museumsquartier Osnabrück am 15. September 2024 hinweisen,“ erläuterte Wolfgang Beckermann, Erster Stadtrat der Stadt Osnabrück, den begrüßten Medienvertreter*innen das Konzept des neuen Treffpunktes.

Dieser Raum steht künftig fr Zusammenkünfte zur Verfügung. Foto: OR
Dieser Raum steht künftig für Zusammenkünfte zur Verfügung. Foto: OR

Café mit besonderer Funktion

Ja, es ist unübersehbar: Das Café besitzt von seinem Selbstverständnis her eine ganz besondere Mission. Am Ort, an dem einst die Nationalsozialistische Schreckensherrschaft in Osnabrück koordiniert wurde, soll ein Begegnungsraum entstehen, der sich auch an Menschen richtet, die fliehen mussten, weil sie aus politischen, religiösen oder kulturellen Gründen verfolgt wurden. „Wir haben jetzt das Braune Haus zum Bunten Haus gemacht“, brachte es Sara Josef, Geschäftsführerin des regieführenden Vereins EXIL e.V., bei der Vorstellung der Einrichtung auf den Punkt.

Gemeinsam mit dem Exil Verein entwickelt das Museumsquartier Osnabrück das Café zu einem lebendigen Zentrum des kulturellen Lebens in Osnabrück.  Der Osnabrücker Verein setzt sich seit über 36 Jahren für das Wohl und die Rechte von Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrungen und ein friedliches Miteinander in und um Osnabrück ein. Regelmäßig soll im Café Felka künftig auch das „Café International“ stattfinden – ein Begegnungstreff für Menschen mit und ohne Flucht- oder Migrationsgeschichte.

„Museen verstehen sich als Orte der Anregung, aber ebenso des Austausches. Die Stadtgesellschaft besitzt jetzt einen neuen Treffpunkt, an dem das Miteinander in der Gesellschaft gestärkt wird“, ist sich Museumsdirektor Nils-Arne Kässens sicher. „Was lange währt, wird endlich gut“, freute sich auch Patricia Mersinger, seit rund 10 Jahren Leiterin des Fachbereichs Kultur. Das Ziel, in der Villa mit ihrer Mitte September öffnenden Ausstellung zur NS-Geschichte ein Café zu eröffnen, sei lange Jahre sehr beharrlich verfolgt worden.

Gartenansicht des erneuerten Gebäudes. Foto: OR
Gartenansicht des erneuerten Gebäudes. Foto: OR

Familienfreundliches Eröffnungsfest

Auch für Außenangebote nutzbar wird der neugestaltete Garten sein. Das Café Felka im Museumsquartier Osnabrück lädt auch deshalb zu einem sommerlichen Familienfest im Museumsgarten ein. „Das Familienfest bietet Kinderschminken und Spiele, bei denen die Kinder in fantasievolle Rollen schlüpfen können. Kreative Bastelaktivitäten fördern die Kreativität der Kleinen. Ehrenamtliche des Exil-Projekts „FreiZeit für junge Geflüchtete“ bieten am Sonntag ein Storytelling zu Kinderrechten an“, heißt es im vielversprechenden Ankündigungstext der Veranstalter.

In der Tat: Anlässlich der Eröffnung erwartet die Besucherinnen und Besucher am 8. und 9. Juni, jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr, ein Programm für die ganze Familie. Der gemeinnützige Exil Verein, der das Café betreibt, verspricht ein abwechslungsreiches Wochenende. Die Gäste können sich auf frische Waffeln, köstliche Torten, Kuchen, Kaffeespezialitäten und herzhaftes Fingerfood einstellen.

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