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Zum Leben und berufspädagogischen Werk Anna Siemsens

Erste Tagung des Arbeitskreises „Vergessene Berufspädagogen und ihre Theorien“ an der Universität Osnabrück

Am 28.03.2023 hatte ein Organisationstermin aus der Berufs- und Wirtschaftspädagogik um Jun.-Prof. Dr. Silke Lange, Christoph Porcher und Kristina Trampe an der Universität Osnabrück interessierte Wissenschaftler*innen zur 1. Tagung des Arbeitskreises „Vergessene Berufspädagogen und ihre Theorien“ eingeladen.

Der Arbeitskreis ist ein offener Zusammenschluss, der sich der (Re-)Lektüre von berufspädagogischen Autoren und ihrer Texte verpflichtet fühlt, die im berufsildungstheoretischen Diskurs nicht oder nicht mehr wahrgenommen werden und deren Anschlussfähigkeit an den heutigen Diskurs um Beruf und Bildung lohnende Erkenntnisse verspricht. Für die Premiere hatte sich der Arbeitskreis dem Tagungsthema „Leben und berufspädagogisches Werk Anna Siemsens“ zugewandt, da sie sich zeitlebens als sozialistische Politikerin und Pädagogin mit der „klassischen“ Berufsbildungstheorie kritisch auseinandergesetzt hatte und in einem Ehrengrab auf dem Osnabrücker Hasefriedhof begraben liegt.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Vortrag von Kristina Trampe zum Thema „Anna Siemsen – Leben und Werk“ bevor Prof. Dr. Dietmar Frommberger eine Einordnung des berufspädagogischen Beitrags von Anna Siemsen in den heutigen Diskurs lieferte. Im Anschluss daran stellte Jun. Prof. Dr. Silke Lange die Gedanken Siemsens aus dem für die Berufspädagogik zentralen Werk „Beruf und Erziehung“ vor und Christoph Porcher arbeitete aus einer politischen Perspektive das Sozialismusverständnis von Anna Siemsen innerhalb ihrer Berufsbildungstheorie heraus. Den Abschluss der wissenschaftlichen Vorträge bildete Dr. Wilhelm Trampe mit der Vorstellung einer kritischen Berufsbildungstheorie, die das Konzept der Nachhaltigkeit integriert, ebenfalls in Bezugnahme zu den Gedanken Siemsens.

Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Besuch mit dem Osnabrücker Autor Heiko Schulze auf dem Hasefriedhof, wo Anna Siemsen im elterlichen Familiengrab beigesetzt wurde, das die Stadt Osnabrück als Ehrengrab pflegt. Mit einer Lesung am Grab von Heiko Schulze konnten insbesondere die Lebensstationen Anna Siemsens und die Bezüge ihrer Familie zu Osnabrück anschaulich nachvollzogen werden, persönliche Eindrücke von Zeitzeugen über Anna Siemsen, die mit Heiko Schulze gesprochen hatten, lieferten ein anschauliches Bild ihres Wirkens und rundeten die Vortragsreihe ab.

Die Veranstaltung endete mit einem gemütlichen Beisammensein bei Bratwurst und Bier im Gebäude der Berufs- und Wirtschaftspädagogik und bot damit auch noch einmal genügend Zeit für Diskussionen und einem intensiven Austausch zum Thema der Tagung.

 


Anmerkung der OR-Redaktion: Wer sich einen weiteren Eindruck vom Lebenswerk Anna Siemsens verschaffen will, denen sei der im Dezember des Vorjahres in der Osnabrücker Rundschau veröffentlichte Beitrag empfohlen.

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