Das Buch „Widerstand im Osnabrück der NS-Zeit“ erscheint Mitte November

Erstes Werk des ILEX-Kreises

Eine sehr gute Resonanz hat vor den Sommerferien eine Serie über Osnabrückerinnen und Osnabrücker erfahren, die bis 1945 unter Lebensgefahr Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet haben. Geschrieben wurden all jene Beiträge von Mitgliedern unseres Osnabrücker ILEX-Kreises, der sich – angelehnt an den Autorennamen eines bekannten Antifaschisten – seit wenigen Jahren intensiv wie akribisch der Erforschung des örtlichen Widerstandes widmet.

Offenkundig haben wir es mit unseren regelmäßig  erschienenen Beiträgen in der Osnabrücker Rundschau vermocht, eine wichtige Lücke in der regionalen Geschichtsschreibung füllen zu helfen. Hinzu kamen zahllose Appelle von Menschen, die unsere Beiträge verfolgt haben, alles doch bitte einmal in Gestalt eines Buches in eigenen Händen halten zu dürfen. Auch dies hat am Ende zur Überzeugung geführt, unsere Ausarbeitungen in gedruckter Form zu veröffentlichen.


Standardwerk im Bücherschrank

Ein Standardwerk im Bücherschrank von Bibliotheken, Buchhandlungen und Privathaushalten ist auch weiterhin der wichtigste Garant dafür, dass das Thema, über Generationsgrenzen hinweg, sein Publikum findet, kritisch wie konstruktiv aufgenommen wird, Neugierde und Forschungsdrang erzeugt.

Ursprünglich hatten wir im Vorjahr noch angekündigt, ein Buch allein mit den rund 18 bis dahin veröffentlichten Biografien der Widerständler*innen zum Ende des Vorjahres herauszugeben. Dies hätte jedoch bedeutet, dass es nur ein erster Band gewesen wäre. Allein aufgrund der darauffolgend wöchentlich in der OR fortgesetzten Einzelbiografien hätte zwingend ein zweites Buch folgen müssen. Der nun vorliegende Sammelband ist für diese Fragestellung die eindeutig bessere Lösung. Ein kompakter Band in einem erspart ein mühsames Quer- wie Hin- und Herlesen.


Ein Werk zum Blättern, Studieren und Weiterforschen

Gelernt haben wir gemeinsam während der Arbeit an unserer Serie, dass nie alles perfekt sein kann. Zuweilen tauchten immer wieder Aspekte, auch völlig neue Namen auf, die ergänzt werden mussten.

Auch sollten Menschen, die mit unseren Texten in ihrer Freizeit, aber auch in Lehre und Forschung weiterarbeiten möchten, Literaturtitel und Archivquellen erfahren, die dazu unerlässlich sind und deren Fülle sich erst jetzt in Ansätzen erschließen lässt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürften jene Titel noch erfreulich vermehrt werden.

Insbesondere auf die Zusammenstellung bisheriger Quellenhinweise mussten wir gemeinsam viel Zeit investieren, was sich am Ende aber gelohnt haben dürfte. Leserinnen und Leser finden jetzt 36 ausführliche Texte zu Lebensstationen einzelner Menschen des Widerstands, die in historischen Quellen nachgewiesen sind.

Mit jenen 36 Biografien hat es aber noch keineswegs sein Bewenden. Zusätzlich finden sich auch rund 70 weitere biografische Ausarbeitungen über bislang nur fragementarisch behandelte Schicksale. Die Auswahl der ausführlich wiedergegebenen 36 Biografien soll also keineswegs dazu führen, jene weiteren im Buch erwähnten Personen mit ihren Verdiensten geringer zu schätzen. Im Einzelfall könnte sogar das Gegenteil gelten! Beispielsweise ist davon auszugehen, dass eine, bisher nicht erfolgte, systematische Auswertung der Gestapo-Kartei unsere bislang präsentierte Liste vermutlich noch erweitern würde, diese also keineswegs abschließend ist.

Zur Animation einer weiteren Spurensuche dürfte auch ein Vorwort beitragen, für das wir Dr. Christoph Rass, Professor für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung an der Universität Osnabrück, gewinnen konnten. Allein hier finden sich zahlreiche Denkanstöße dazu, Erkenntnisse zu erweitern.

Im Einzelfall darf also selbstredend dazu ermuntert werden, die bislang nur skizzierten Lebensdaten einzelner aktiv für weitere Quellenfunde zu nutzen. Am Ende könnte ein solches Vorgehen durchaus zum Ergebnis haben, weitere Persönlichkeiten in ausführlicher Weise zu präsentieren und bisherige Urteile und Erkenntnisse auf die Waagschale der künftigen Forschung zu stellen. Weitere, auf belastbaren Erkenntnissen basierende Veröffentlichungen zum Thema werden also keineswegs verschmäht. Sie sind ausdrücklich erwünscht! Der Appell des ILEX-Kreises an die Verantwortlichen der örtlichen Stadtverwaltung, eine derartige Forschung mit öffentlicher Unterstützung voranzu bringen, geht folglich in die gleiche Richtung.

Eine Zusage bleibt natürlich, unabhängig von diesen Eingrenzungen, bestehen: Auf jeden Fall bleiben die bislang erschienenen Beiträge weiter m Archiv der OR und werden jederzeit abrufbar sein.


Verkaufsdaten

Das Wichtigste zum Schluss: Unser Band wird den örtlichen Buchhandel ab dem 6. November erreichen. Alles erscheint in einem aufwändig produzierten Hardcover mit Fadenheftung und 276 Seiten im A4-Format. Kosten wird das Buch 24,80 €.

 

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