Freitag, 26. April 2024

Öffentlicher Workshop der GEW

Marx für alle!

Über Karl Marx und sein Lebenswerk wird schnell geurteilt. Am liebsten mit der falschen Behauptung, seine Ziele seien im ehemaligen Ostblock verwirklicht worden.

Dass dies ein ebenso großer Blödsinn ist wie die Behauptung, in Staaten wie der Sowjetunion, China oder der DDR würde es sich um „sozialistische Staaten“ gehandelt haben, belegt allein schon ein Blick in die Originalschriften des 1883 (!) verstorbenen Ideengebers. Eine Gesellschaft der Freien und Gleichen, die Karl Marx und Friedrich Engels in Gestalt eines sozialistischen Gemeinwesens schaffen wollten, gab es dort nie.

Vollkommener Irrsinn ist die angebliche Beweisführung, jene Staaten hätten sich doch selbst als „sozialistisch“ bezeichnet, also müsse man die auch heute noch so nennen. Würde man denn beispielsweise die DDR etwas als „demokratisch“ bezeichnen, nur weil sie sich „Deutsche Demokratische Republik“ genannt hat? Eben.

 

Zeit zum Blick in das Original

Worum geht es beispielsweise in der marxistischen Ökonomie? Zur Beantwortung der Frage lädt der Osnabrücker Kreisverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zu einem Workshop per Videokonferenz ein. Thema: Einführung in Marx‘ Analyse und Kritik des Kapitalismus. Das Angebot für alle Interessierten ist in drei Teilen angesetzt. Die Teilnahme ist kostenlos! Der Lerngewinn wird kaum in Geld zu messen sein.

 

Wann und wie soll alles stattfinden?

Termine sind Donnerstag, 21.4.2022, 17-19 Uhr; Donnerstag, 28.4.2022, 17-19 Uhr und Donnerstag, 5.5.2022, 17-19 Uhr. Die Anmeldung kann noch bis zum bis 18. April per Mail an  oeffentlichkeitsarbeit@gew-osnabrueck.de  – oder per Telefon unter der Nummer 0171 83 42 392 mitgeteilt werden.

 

Was steht an?

In dem Workshop werden zentrale Ideen und Begriffe der Marxschen Kapitalismuskritik verständlich zusammenfasst und diskutierbar gemacht. Dabei wird Marx’ Theorie weder als endgültige Wahrheit eines überlebensgroßen Denkmals linker Theorie noch als interessante, aber heute weitgehend überholte Polemik gegen den Kapitalismus des 19. Jahrhunderts dargestellt werden. Gerade dies erfolgt noch viel zu oft im Feuilleton oder in der sogenannten, meist dogmatisch neoliberal ausgerichteten Mainstream-Ökonomie.

Stattdessen werden die Teilnehmer*innen ermächtigt, sich Marx’ ökonomische Theorie als lebendiges Analysewerkzeug für das Verständnis der kapitalistischen Produktionsweise in Vergangenheit und Gegenwart anzueignen.

 

Kein Leseseminar!

Die Veranstaltung ist kein Leseseminar! Alle Teilnehmenden beschäftigen sich stattdessen mit dem Thema anhand von Schaubildern, Simulationen und kurzen Textausschnitten und diskutieren gemeinsam darüber. Der Mut zum Fragen und Nachfassen darf gern mitgebracht werden.

Der Referent Christoph Ernst ist politischer Ökonom. Tätig ist er als Referent für ökonomische Grundlagenbildung bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die Schwerpunkte seiner Bildungsarbeit sind ökonomische Theorien, die Analyse der kapitalistischen Ökonomie und Wirtschaftskrisen.

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