Freitag, 11. Oktober 2024

Pedale bremsen Uhrzeiger

Eine Radtour nach Gelsenkirchen – oder: Wieso soll mensch in Pedale treten?

Die Meldung besitzt absolut nichts Sensationelles: Gerade habe ich den südlichen Friedensweg bis Münster per Rad absolviert. Am Folgetag ging es zur Zwischenstation Haltern, tags darauf, eher betulich, gen Gelsenkirchen, wo ich mal sechs Jahre lang gelebt habe. Viele fragen mich allerdings, was daran reizvoll sein soll, alles per Zelt und trotz gut 30 Grad Hitze zu unternehmen. Doch Radfahren ist ja trotzdem in aller Munde, wenn zunehmend über die Reduzierung von stinkenden Blechkutschen geredet wird. Na gut, dann rede ich mal – falls dies interessieren sollte.

 

Vom Sinn des Tretens

In meinem Fall passieren jene Reisen, die ich für mich allein unternehme, seit fast zwanzig Jahren nicht per Flugticket vom FMO oder auf donnernden Pferdestärken. Ich mag es viel lieber giftfrei und „grün“ – per Rad, bei weiten Startpunkten gern auch per Bahn, die dafür, trotz Meckerei über Unpünktlichkeit, mit ihren Radabteilen recht ordentlich gerüstet ist.

„Nur auf dem Fahrrad, mit Zelt – und auch noch ganz alleine?“ Es gibt nicht wenige, die mich so etwas seit Jahren ungläubig fragen. Wenn ich dann noch erzähle, dass ich solche Trips erst seit Anfang fünfzig unternehme, ernte ich oft ein mitleidiges Lächeln. Ich höre Weisheiten über Männer jenseits der Midlife-Crisis, Belehrendes über Jugendwahn im Alter, höflicher oder gar soziologisch gesagt: über typische Ausdrucksformen der Anti-Aging-Bewegung.

Ich nehme all diese Kommentare lächelnd, im Grunde als zweitrangig zur Kenntnis. Ein Grund mehr für den Luxus eines mehrtägigen Alleinseins, bei dem höchstens ich selbst und niemand sonst Eigenanalysen erstellt oder eigenartige Sinnfragen an mich richtet.

Um es auf den Punkt zu bringen: Ich werde weiterhin, solange mir meine Gesundheit dies ermöglicht – jährlich über einige Nächte hinweg zeltbepackt die Stadt verlassen und irgendwo umher strampeln. Ob dies der Suche nach mir selbst oder schlichtweg der nach der korrekten Route dient, ist mir egal. Denn die Vorteile, die ich solchen Fahrten abgewinne, zeigt einzig und allein die Skala meiner eigenen Wohlfühl-Temperatur. Und exakt diese rast ganz schnell auf Höchstwerte, wann immer ich mir jene Fragen nicht mehr beantworten muss, die für mich schon lange positiv geklärt sind:

  • Wann sonst besitze ich die Chance, jeden Meter einer Reise nicht durch eine sterile Auto- oder Waggonscheibe zu betrachten, sondern zu atmen, zu riechen und zu schmecken?
  • Wann sonst bestimme ich auf jedem Meter völlig allein, ob ich anhalte, Rast mache, Kursänderungen vornehme – oder schlichtweg im eigenen Schnelltempo weiterrase, ohne jede Rücksicht auf fiktive Begleitpersonen?
  • Wo sonst kann ich mich, laute Kampflieder des Sozialismus singend fortbewegen, alles im festen Wissen, dass ich die entgeistert Dreinschauenden nie mehr wieder sehen werde?
  • Wie sonst erlebe ich in dieser durchorganisierten, ständig durchgeplanten Wochen-Routine noch so etwas wie kleine Abenteuer, die ich doch seit Jugendzeiten immer irgendwie suchen wollte und zu denen ich nie gekommen bin?

 

Die Raduhr als Chronozentimeter

Und dann gilt vor allem jener Faktor, der mir nachhaltig der allerwichtigste ist: Einmal mehr wird es mir gelingen, ein zeitmessendes Chronometer in ein Chronozentimeter zu verwandeln. Mit anderen Worten: um Zeit radikal abzubremsen. Indem ich das Gefühl empfange, an einem geradelten Tag so viel zu erleben wie sonst in routinierten Endlos-Wochen. Mal eben keine Phase voller gähnender Wiederholungen. Dafür Premieren im Minutentakt. Kurzum: Pedalen bremsen Uhrzeiger!

Irgendwie die noch vorhandene Fitness zu testen, zählt natürlich auch dazu. Diesen Faktor nenne ich hier nur deshalb, weil er natürlich dazu gehört, aber schon abgedroschen klingt: Ein knappes Jahr vor dem Siebzigsten im Notfall, wenn es sein soll, noch gut 100 km pro Tag fahren zu können, hätte ich mir als Junger von Tattergreisen meines Alters nicht vorstellen können. Und dass ich noch ohne nennenswerte Bandscheibenprobleme auf der Schlafrolle nächtigen und mich ohne gebrochenes Kreuz aus meinem, gut einen Meter hohem Zelt bewegen kann, freut mich doch insgeheim.

Am Ende hängt auch viel mit einer Parallelreise zusammen: Der Reise in mich selbst – gewissermaßen. Dies nicht hochphilosophisch oder gar metaphysisch-esoterisch, sondern realphysisch: Was kann ich noch bewältigen, wie lade ich den Akku wieder auf, wie verdammt nochmal schaffe ich die nächste Steigung, ohne schmählich und resigniert zu schieben?

Dies alles nur vorweg als Vorwort für alle unverdrossenen Zweifler, die das bleiben dürfen. Man darf ja auch erklären, ohne zu überzeugen. Und wer bereits beim Fantasieren Schwielen auf dem Hinterteil bekommt, sollte den Sattel, der bei langen Touren zwingend hart sein muss, dann auch wirklich meiden.

 

Gelsenkirchen: Warum nicht?

In diesem Jahr ist eine vergleichsweise kleine Gesamtstrecke angesagt. Nach Corona-Jahren und anderweitig verursachten Ausfällen soll die überschaubare Strecke wieder einen Anfang bilden, den ich im nächsten Jahr mit einer deutlich größeren Distanz fortsetzen möchte.

In Mußestunden bemale ich normalerweise alljährlich einmal eine Deutschlandkarte per rotem Edding mit solchen Routen, die ich schon irgendwann unter den Reifen hatte. Die Edding-Linie gen Gelsenkirchen existiert aber schon lange. Im Vergleich der allermeisten anderen Touren ist sie sogar schon beschämend kurz.

 

Meine persönliche Fernbilanz

Wo war ich schon überall seit 2005, als alles anfing? Damals hatte ich Alkmaar und Petten in Nord-Holland angepeilt. 2006 ging es entlang der Ostseeküste von Travemünde bis zum polnischen Teil Usedoms. 2007 war der Rhein bis zum bayerischen Aschaffenburg dran, 2008 gar eine knapp einwöchige Tour im Vierländereck England-Frankreich-Belgien-Niederlande. 2009 ging es entlang der Elbe über die Route Bremen-Hagenow-Land, 2010 durch Niedersachsen, Thüringen und Sachsen nach Dresden, 2011 ins belgische Brügge. Eine Bodensee-Umrundung stand 2012 auf der Agenda, eine Oder-Tour im Folgejahr, 2014 nur eine kürzere Strecke bis Cuxhaven. 2015 war es eine fröstelnde Spätherbsttour zwischen Aschaffenburg und Rothenburg, im Folgejahr ging es Richtung Ameland. Bei der 2017-er-Strecke bis Berlin schwächelte ich im Harz mit riesigen Oberschenkelkrämpfen, so dass ich Teilstrecken notgedrungen mit der Bahn fahren musste. Das gleiche Schwächeln sollte 2019 auf einer Bayern-Tour bei 35 Grad passieren und schon nach 75 km zum schmählichen Abbruch führen. Ein Jahr vorher hatte ich noch ohne Probleme die Alpen zwischen Südbayern und Grado an der Adria passiert.

2020, vor meiner Pause, gab es nur eine eher belanglose Eintagestouren wie eine nach Oldenburg. Irgendwann kam Corona, was für ausgelassene Touren eigentlich keine Entschuldigung bildet – Campingplätze waren ja zuletzt häufig offen.

Dass ich nun, anno 2023, im legendären Friedensjahr die „Mit-Friedensstadt“ von 1648, nämlich Münster, anpeile, bleibt aber ein neuer Anfang – und ist natürlich dem Jubiläum geschuldet.

 

Eine Checkliste, die Friedensroute – und der Fluch heimischer Berge

Eine ganz eigene, nicht ganz so vergnügliche Phase ist auch diesmal das richtige Packen. Zelt, Schlafrolle, kältetauglicher Schlafsack, Kissen, Kocher, Karten und Rad-Basis-Klamotten sind gesetzt.  Der Rest wird, minimiert, in die üblichen knallroten Ortlieb-Taschen gequetscht. Wie immer wird alles ohnehin schwer – und mein graues 29-er Mountainbike verkraftet nur eine limitierte Gepäcklast. Eines weiß ich: Es wäre gegenüber mir selbst ehrverletzend, würde ich die klassische Bundesstraße gen Münster benutzen. Dann wäre ich via Hasbergen und Lengerich, unter Auslassen giftiger Höhenmeter, irgendwann nach rund 60 km da. Ich will ja historisch überlieferte Pisten fahren. Eine der möglichen Friedensrouten verläuft über Tecklenburg, die andere, nun gewählte, über Bad Iburg. Meine „offizielle Friedensroute“ gen Münster verläuft somit über Augustaschacht Hasbergen, Hagen, Bad Iburg, Bad Laer, Glandorf, Ostbevern und Telgte. Mein Trost: Wo sich früher die berittenen Postkuriere noch auf ihre Ortskenntnis verlassen mussten, um Dokumente oder Botschaften aus den Friedensverhandlungen zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges von Osnabrück nach Münster zu schaffen, können die heutigen Pedalritter auf eine ausgezeichnete Beschilderung vertrauen. Als Old School verabscheue ich irgendwelche Navis und trotze dem Kopfschütteln dieser Welt.

Die offizielle Länge der Radroute zwischen den historischen Rathäuser der beiden Friedensstädte Münster und Osnabrück, also die für mich erste Tagestour, soll offiziell 82 km betragen. Angesichts meiner Verfahrkünste rechne ich geistig bis zu 10 km hinzu. Herausfordernd werden, das weiß ich, die Höhenmeter sein: „Aufstieg: 741 m, Abstieg 743 m“ verspricht die Route im Internet.

 

Es geht los!

Normalerweise entwickle ich angesichts bevorstehender Steigungen echten Ehrgeiz. Schieben? Nein, Schande über mich! Nun aber habe ich eine gut gefüllte Lenkertasche, zwei mittelschwere Ortlieb-Taschen und einen darüber angegurteten Ortlieb-Gepäcksack mit Zelt, Schlafrolle und Schlafsack hinter dem Sattel sitzen. Auf gerader Strecke sind die Gewichte, einen guten Antritt vorausgesetzt, kaum spürbar. Bei steilen Anstiegen können sie zur Qual werden.

Auf Höhe des Augustaschachts nehme ich noch eine Auszeit. Ich werde gebeten, mit anderen aus dem ILEX-Kreis gegenüber angereisten Medienmenschen die dortige Ausstellung „Parolen aus dem Koffer“ vorzustellen. Ich mache es gern und mit Begeisterung. Allerdings im dafür unüblichen Radlerdress. Den Helm lasse ich allerdings am Rad, mir tut ja keiner was. Nur: Ich verliere viel Zeit und ahne schon, dass ich Münster womöglich erst bei anbrechender Dunkelheit erreichen werde.

Der erste Anstieg am Hüggel ist mühsam und schweißtreibend, aber zu bewältigen. Hagen, vor allem Bad Iburg verlangen dann alles. Schweiß trieft, ich höre den eigenen Atem. Die Oberschenkel zwirpen und drohen mal wieder mit schmerzhaften Krämpfen. Hätte ich Idiot doch schon viel eher damit angefangen, Magnesiumdosen zu schlucken. Egal!

Panik kommt irgendwann auf, als ich drohe, bei einem Anstieg hinter Hagen aufgrund des Gepäcks plötzlich wuchtig nach hinten auf den Hinterkopf zu kippen. Ich habe Glück. Es geht gerade noch gut.

Im Niemandsland überholt mich ein Paketzusteller, der nur unbeschwert auf das Gaspedal drücken muss und viel stressfreier wirkt als ich. Irgendwann muss ich doch aus dem Sattel, um zu schieben. Mist! Schmach! Aber ich muss ja auch ein wenig Kraft sparen, versuche ich mich zu überzeugen. Ich negiere das gefühlte Grinsen des einsamen Paketboten, der mich genüsslich überholt. Angeber!

In Bad Laer, immer noch etwas steigungsbenommen und arg verschwitzt, genehmige ich mir endlich in einem Biergarten Cappuccino und Pflaumenkuchen mit Sahne. Tut gut und tankt auf.

 

Kraftriegel ohne Seziertisch

Klar merke ich immer wieder die über 30 Grad bullige Hitze, die der beste Fahrtwind nicht wegblasen kann. Ich halte in diversen Supermärkten, trinke eine Wasserflasche nach der anderen und knalle mir zwei kraftspendende Energieriegel rein. Spätestens in Telgte merke ich, dass ich den Campingplatz in Münster vor dortigem Feierabend nicht mehr erreichen dürfte. Spätestens 19 Uhr ist dort Feierabend, erfahre ich per Smartphone. Ich höre aber auch, dass ich mein Zelt auch so auf dem dortigen Zeltplatz aufbauen und tags später löhnen darf.

Weiter also und Schweiß abwischen! Das Münsterland wirkt therapeutisch. Es ist auch für eher Erschöpfte wie mich angenehm zu befahren. Zahllose gut asphaltierte, ebenerdige Radrouten wecken, ich weiß nicht warum, Erinnerungen an irgendwelche Wilsberg- oder Thiele-Boerne-Krimis. Ich schone mich jetzt auch darum, weil ich ja nicht auf Boernes Seziertisch enden will.

Irgendwann, es dämmert schon mächtig, bin ich auf der Höhe der wunderschönen Pleister Mühle. Entlang der betulich dahinplätschernden Werse ruckele ich zum endlich gefundenen Campingplatz. Der wartet im Dämmerlicht der untergehenden Sonne mit einer super Zeltwiese samt Stühlen und Bänken auf. Welch ein Luxus! Innerhalb einer Viertelstunde steht das Zelt. In der Horizontalen kann ich nicht verdrängen, dass mein linkes Knie ziemlich weh tut. Egal. Die ausgerollte Schlafrolle bläst sich selbst auf, ohne dass ich mühsam pusten muss. Ich packe aus, dusche und erlaube mir danach Tintenfischringe mit Reis bei einem Chinesen. Eine wundervolle Stirnlampe weist mir den Weg durch die schwarze Nacht.

Auf den vier Quadratmetern im Zelt erscheint es mir urgemütlich, wenn auch mein Schneidersitz ein wenig Eingewöhnung benötigt. Beruhigt und im Frieden mit mir selbst krabbele ich am Ende in meinen Schlafsack. Doch ganz so easy ist es nicht! Unsanft werde ich irgendwann mit Oberschenkelkrämpfen geweckt. Ich überstehe sie. Beim nächsten Mal also mehr Magnesium schlucken, Alter! Gute Nacht.

 

Hitze, Wasser und ein Stausee

Am nächsten Morgen wache ich einigermaßen fit auf. Belebung – wie beim Highlander eben. In Demut und Bescheidenheit natürlich. Und tatsächlich: Die Krämpfe der Nacht sind ebenso vergessen wie meine Knieschmerzen. In einer gefühlten halben Stunde ist alles gepackt. Als Frühstück müssen Tee aus dem Zahnputzbecher und ein paar vertrocknete Pappbrötchen von gestern herhalten. Natürlich fahre ich kurz ins Stadtzentrum, begebe mich ins Rathaus der Nachbarstadt und erkenne, dass auch die dort Handelnden viel am Friedensjubiläum der beiden Nachbarstädte arbeiten. Am Info-Stand erstehe ich sicherheitshalber noch eine Fahrradkarte für den Kreis Coesfeld. Beim Kauen eines Energieriegels kennzeichne ich mit Textmarker meine heute sehr überschaubare Strecke bis zum Halterner Stausee. Gut 70 km sollten gut zu bewältigen sein. Alles flach.

Danach genieße ich die vorbildliche Fahrradstadt Münster und radle lange am schönen Aasee vorbei, auf dem in Münster-Krimis so meistens unschön gemeuchelt wird. Albachten und Appelhülsen heißen die nächsten Stationen. Irgendwann passiert, was mir nicht selten unterläuft: Ich übersehe irgendein Schild! Die Route bei Senden, auf der ich lande, erfüllt mich zunächst mit großer Freude!

Der Dortmund-Ems-Kanal zeigt ein wundervolles Blau und bietet einen vortrefflichen Uferweg. Aber irgendwann erlebe ich die Kehrseite aller Kanaltouren: Alles sieht gleich aus! Immer nur der gerade Wasserlauf, keine Häuser, kaum Menschen – und brütende Hitze, sengende Sonne, kein Schatten. Kurz vor Lüdinghausen werde ich in einer endlich beschatteten Gastlichkeit erlöst! Bei Kuchen und Cappuccino erfahre ich von einem wundervollen und vortrefflich asphaltierten Radweg gen Haltern. Semifinale!

Noch am Nachmittag bin ich auf dem Halterner Campingplatz, auf dem nur ein einziges weiteres Zelt steht. Ich baue geruhsam das Zelt auf und verspeise meine letzten Supermarktvorräte. Ich gönne mir im nahen Biergarten ein paar kalte Getränke, verspeise Kuchen samt unverzichtbarem Cappuccino. Übrigens: Das mit Unmengen von Waldflächen umrandete Gebiet rund um den Halterner Stausee ist klasse und bildet für mich eine Art Geheimtipp für Leute, die eine nahe Erholungsregion suchen. Und Haltern selbst ist ein hübsches Städtchen.

 

Finale

Der Weg nach Gelsenkirchen am nächsten Tag ist viel zu easy, als dass er umfänglich erläutert werden müsste. Er umfasst mitsamt aller, rein nostalgisch nötigen Stadterkundungen nicht viel mehr als 50 km. Es geht zuvor über die Brücke am Wesel-Datteln-Kanal, durch Marl-Hüls, Marl-Drewer, Herten, schließlich nach Herten-Westerholt, wo zum Ausklang eine Luxus-Nacht mitsamt warmer Dusche im Hotel angesagt sein wird. Natürlich springt in Gelsenkirchen mit seinen harten Sozialdaten die Strukturkrise einer früheren Kohlestadt ins Auge. Es gibt auch deshalb eine Vielzahl von Orten, die ich mir geruhsam per Radspeichen zu Gemüte führe. Zwischen Buer und Alt-Gelsenkirchen gibt es lange Distanzen. Ich bin bekennend sentimental und liebe Ausflüge zu erinnerungsreichen Orten. Aber das ist ein anderes Thema. Der Ruhrpott ist übrigens deutlich grüner, als dies irgendwelche Vorurteile suggerieren. Wie auch immer: Ziel erreicht!

Konnte ich nun Lesende irgendwie doch ein wenig Appetit machen, sich von jetzt an auf das Rad zu schwingen? Zum Arbeitsplatz in der Stadt sollte das bei gesunden Menschen eh normal sein, oder? Nicht minder sinnig sind aber auch längere Touren. Ich jedenfalls strample weiter.

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