Im Jahr zuvor hatte der Franzose Philippe de Girard eine neue Konservierungsmethode des französischen Konditors Nicolas Appert nach England gebracht, die darin bestand, hermetisch dicht verschlossene Flaschen mit breitem Hals auf 100 Grad zu erhitzen. Appert erfand dieses Verfahren, nachdem Napoleon Nr. 1 als Preis 12.000 Goldfranken ausgeschrieben hatte, um mit länger haltbaren Lebensmitteln seine Truppen besser versorgen zu können (wir erinnern uns, in Europa toben zu dieser Zeit die Napoleonischen Kriege).
der britische händler peter durand nun dachte sich, dass glas nix taugt, weil es leicht zerbricht und machte sich mit seiner partnerin auguste de heine (die fällt in der literatur selbstverständlich meist unter den tisch) auf die suche nach einer besseren lösung. die beiden experimentierten herum und fanden sie schnell. schon ein jahr später, am 25. august 1810 gewährt georg III. dem händler durand das patent zur „konservierung von lebensmitteln in gefäßen aus glas, keramik, zinn oder anderen geeigneten metallen oder materialien“. durand erklärt in der patentschrift die vorteile seiner bevorzugten metallbehälter – an beiden enden geschlossene zylinder aus zinn beschichtetem weißblech, die durch schweißen verbunden werden: leicht, unzerbrechlich und korresionsbeständig.
durand verkauft das patent an seine landsleute bryan donkin und john hall, und die eröffnen 1812 eine dosenmanufaktur für die britische armee und marine. die ersten lieferungen erfolgen in die kolonien und so auch nach st. helena an, wo napoleon nr. 1 inzwischen als gefangener sitzt. anfangs ist die produktion allerdings noch gering (ein geübter handwerker konnte allerhöchstens 60 dosen am tag herstellen) und etliche britische soldaten und matrosen vergiften sich allmählich, das die büchsen anfangs mit blei verlötet werden. zudem lassen sich die blechbüchsen nur mit hammer und meißel öffnen. irgendwann muss ich also (vielleicht nach der öffnung einer dose ravioli) noch über die erfindung des büchsenöffners schreiben …