Der VfL verliert nach einer desaströsen Leistung 0:3 gegen Dynamo Dresden und bestätigt damit seinen Tabellenplatz

Der VfL verlor durch unerklärliche Ballverluste im Mittelfeld und ein katastrophales Abwehrverhalten mit 0:3 gegen Dynamo Dresden, das seinerseits viel homogener und entschlossener aufrat. Beim VfL fielen lediglich Müller und Jonsson nicht negativ auf. Kurz gesagt: Der VfL steht zu Recht auf dem letzten Tabellenplatz der dritten Liga, auch wenn das einige offenbar noch immer nicht wahrhaben wollen.  

Wegen der Länderspielpause geht es für den VfL erst am 24.11 um 16:30 Uhr in Ingolstadt weiter und am 1.12. um 13.30 Uhr an der Brücke gegen Alemamia Aachen.

Zur Information: Unsere Spielberichte werden wie ein Liveticker direkt am Laptop verfasst und gleich nach Schlusspfiff ohne Netz und doppelten Boden ins Internet gesetzt. Die Rubrik „Zahlen, Daten, Fakten“ wird, falls notwendig, mitunter erst einige Stunden nach dem Spiel vervollständigt, dasselbe gilt für Korrekturen von Tippfehlern.
Unsere aktuellen VfL-Podcasts und Kallas Einwürfe gibt es rund um die Uhr zu hören. Ansonsten werden der aktuelle VfL-Podcast jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auf OS-Radio 104,8 übertragen und „Kallas Einwurf“ jeden Montag und Freitag mehrmals am Tag.

 

Vor dem Spiel

Da Engelhardt noch immer gesperrt ist und Beermann und Niehoff vermutlich verletzt ausfallen, sieht die Startaufstellung folgendermaßen aus (wobei Müller seinen Einsatz allein meinem Lobeshymneneinwurf vom Freitag zu verdanken haben dürfte, alles andere wären dumme Gerüchte: Jonsson – Ajdini, Gyamfi, Wiemann, Conus – Kayo, Gnaase, Tesche – Müller, Zwarts, Simakala

Erwartet werden heute 15.741 Zuschauer:innen, davon 1.400 aus Dresden.

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Beginn

Schiedsrichter Wolfgang Haslberger aus St. Wolfgang (nicht das idyllische St. Wolfgang am Wolfgangssee, sondern das keine 20 Kilometer östlich von München gelegene Sankt Wolfgang) pfeift bei bewölktem Himmel und Temperaturen um die 8 Grad an.

Dynamo hat Anstoß und hat gleich in der 1. Minute eine Riesenchance, als eine Kopfballabwehr von Wiemann direkt bei Hauptmann landet, der aus 20 Meteren sofort abzieht, aber der Ball geht rechts am Tor vorbei.

Die Dresdner wollen es wissen und sind im Vorwärtsgang, bester Osnabrücker Abwehrspieler ist in dieser Phase Müller, indem er immer wieder Defensivaufgaben übernimmt und einige Abwehrfehler seiner Mitspieler korrigieren kann.

Allmählich lässt der Anfangsschwung der Dresdner nach und der VfL hält nun sogar dagegen und nähert sich seinerseits einige Male dem gegnerischen Strafraum. Die erste große Torchance aber hat Daferner in der 13. Minuten, als er einen mehrfach geblockten Ball nicht richtig trifft und aus 10 Metern neben das Tor setzt.


Nach einer Viertelstunde …

… ist das temporeiche Spiel nach wie vor sehr intensiv, wobei die Dresdner bislang klarer Punktsieger sind, die nach wie vor den VfL früh attackieren und einen Angriff nach dem anderen starten.

In der 21. Minute hat der VfL enormes Glück, da nicht nur die eigenen Spieler eine Flanke von Heise aus dem linken Halbfeld verpassen, sondern auch Daferner den Ball nicht richtig trifft.

Wenn sich der VfL mal dem Dresdner Tor nähert, verpuffen die Angriffe spätestens durch unpräzise Flanken, daran ändert auch ein Schuss von Zwarts nach Zuspiel von Müller nichts, der rechts am Tor vorbeirauscht. In der 35. Minute dann eine tolle Aktion, als Gnaase den Ball aus 16 Metern direkt aus der Luft nimmt, das Tor aber deutlich verfehlt.

Und dann zeigt Dynamo, wie man Tore erzielt …

… nach einer Flanke von Sterner hat Daferner genug Zeit und Platz, sich den Ball zurechtzulegen und ihn ins lange Eck zu schlenzen. Es steht 0:1.

Und in der 45.+2 Minute erhöht Dresden auf 2:0. Nach Ballverlust an der Mittellinie kommt der bärenstarke Daferner an den Ball. Er zögert nicht lange und schickt Lemmer auf die Reise, der die Kugel eiskalt an Jonsson vorbei links im Tor versenkt.
Und dann mein meistgehasster Satz in dieser und auch in der vergangenen Saison: Der Halbzeitpfiff wirkt wie eine Erlösung.
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Halbzeitfazit

Der VfL liegt nach einer schwachen ersten Hälfte zu Recht mit 0:2 zurück. Das alte Manko, unerklärliche Ballverluste und Fehlpässe im Mittelfeld und unzureichendes Abwehrverhalten auf Osnabrücker Seite ermöglichten den Dresdnern die verdiente Führung.

Tipp: Die Halbzeitgedanken, eine Melange aus Hintergrundinformation und Kommentar, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie fallen hin und wieder recht knapp, manchmal aber auch sehr ausführlich aus. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig und informativ ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.

Halbzeitgedanken: 

Die SG Dynamo Dresden wurde am 12. April 1953 gegründet, hat heute rund 25.000 Mitglieder und wurde achtmal DDR-Meister und siebenmal DDR-Pokalsieger. Zu den bekanntesten Spielern zählen sicherlich Matthias Sammer und Ulf Kirsten, auch der Vechtaer Wandervogel Ansgar Brinkmann weilte dort für 27 Punktspiele. Alles Weitere gibt es bei Wikipedia.

Dresden selbst hat 550.000 Einwohner. In den Stadtrat wurden immerhin über 70 % demokratische Parteien gewählt. Mit 19,4 % errang die AfD bei der Wahl im Juni dieses Jahres die meisten Stimmen vor der CDU (18,0 %).

Gar nicht mal so abwegige Halbzeitgedanken:

Dresden ist wirklich eine der schönsten Städte Deutschlands, wie ich aufgrund etlicher Besuche dieser Stadt behaupten kann, mit einer allerdings potthässlichen rassistischen Ex-PEGIDA-Anhängerschaft und Rechtsradikalen, die Dynamo für ihre Zwecke missbrauchen.

Nicht umsonst hatte die Schweiz Ende August 2018 eine Reisewarnung für Sachsen ausgesprochen, drei Jahre zuvor bereits Kanada.


Abwegige Halbzeitgedanken:

Mit Dresden verbinde ich vor allem als Auftrittsorte die Herkuleskeule und das Dresdner Brettl, heute Theaterkahn.
Wir, mein ehemaliger Kabarettpartner Claus Dethleff und ich, sind damals unter dem Namen Spvg. Turn & Taxis direkt nach dem Mauerfall zwei Wochen lang im Dresdner Brettl mit dem Programm Sind Sie frei? aufgetreten. Alle Vorstellungen waren ausverkauft.

Der Intendant des Hauses, der Schauspieler Friedrich Wilhelm Junge, begrüßte jeden Abend das Publikum mit den Worten: “Liebe Gäste, das, was Sie heute Abend sehen werden, hat nichts mit dem ehemaligen Kabarett der DDR zu tun. Zwar findet bei den beiden Hamburger Jungs (er meinte Claus und mich ) auch einiges zwischen den Zeilen statt, aber, und das ist neu, wirkliche Arschlöcher werden auch als solche bezeichnet. Das ist wohl das, woran Sie sich heute Abend gewöhnen sollten. Und ich kann Ihnen verraten: Es hat eine sehr befreiende Wirkung, Arschlöcher als Arschlöcher zu bezeichnen. Und nun viel Vergnügen …”

An einem der Abende war Friedrich nicht dabei, weil er selbst ein Gastspiel hatte. Also fehlte diese kurze Begrüßung und einigen Leuten im Publikum waren die großen Fragezeichen über den Köpfen regelrecht anzusehen. Nach ein paar Szenen übernahm ich irgendwann Friedrichs Ansage und die Erleichterung war förmlich zu spüren und zu hören: Es durfte also gelacht werden, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.


Dynamo geht unverändert in die zweite Hälfte …

… was kaum erstaunlich ist, beim VfL hingegen kommt Kehl für Tesche rein.

Leider geht das Spiel so weiter wie in der ersten Hälfte. Die Gäste wirken sogar noch entschlossener als im ersten Durchgang und haben zwei große Torchancen durch Hauptmann (50.) und Oehmichen (52.), die Jonsson parieren kann.

Doch auch der VfL hat in der 58. Minute eine Riesenchance, als der von Simakala in Szene gesetzte Müller am reaktionsschnell reagierenden Torwart Schreiber scheitert.


Nach 60 Minuten …

… hat der VfL nach wie vor keinen wirklich Zugriff auf das Spiel. Dresden spielt gelassen seinen Stiefel runter, nimmt nach Belieben das Tempo aus dem Spiel, beschleunigt wieder und erzielt dann zu allem Überfluss das nächste Tor …

… nach einem Doppelwechsel beim VfL (Semic für Ajdini und Amoako für Kajo) erzielt Daferner den dritten Treffer für die Dresdner. Einen Eckball verlängert Bünning per Kopfballtorpedo (gibt es diesen Ausdruck heute überhaupt noch?) und Daferner drückt die Kugel aus zwei Metern über die Linie. Wieder einmal sah die VfL-Abwehr dabei katastrophal aus. Es steht 0:3.

Zu allem Überfluss erhält Zwarts nach einer vermeintlichen Tätigkeit die rote Karte. Die Messe ist damit gelesen. Es folgt das große Wechselspiel auf beiden Seiten und es hagelt gelbe Frustkarten.

Und dann ist endlich Schluss.


Fazit

Der VfL verlor durch unerklärliche Ballverluste im Mittelfeld und ein katastrophales Abwehrverhalten mit 0:3 gegen Dynamo Dresden, das seinerseits viel homogener und entschlossener aufrat. Beim VfL fielen lediglich Müller und Jonsson nicht negativ auf. Kurz gesagt: Der VfL steht zu Recht auf dem letzten Tabellenplatz der dritten Liga, auch wenn das einige offenbar noch immer nicht wahrhaben wollen. 

Wegen der Länderspielpause geht es für den VfL erst am 24.11 um 16:30 Uhr in Ingolstadt weiter und am 1.12. um 13.30 Uhr an der Brücke gegen Alemamia Aachen.


Zahlen, Daten & Fakten

 

Zuschauer*innen: 15.741, davon 1.400 aus Dresden

Tore:
0:1 Daferner (42.)
0:2 Lemmer (45+2.)
0:3 Daferner (67.)

Gelbe Karten:
(24.) Gyamfi
(54.) Hauptmann
(75.) Bünning
(78.) Gnaase
(80.) Kehl

Gelb-Rote Karten:
(.)

Rote Karten:
(73.) Zwarts

VfL Osnabrück:
Jonsson – Ajdini (65. Semic), Gyamfi, Wiemann, Conus – Kayo (65. Amoako), Gnaase, Tesche (46. Kehl)- Müller (79. Beyer), Zwarts, Simakala (79. Wulff)
Trainer: Pit Reimers

SG Dynamo Dresden:
Schreiber – Sterner, Bünning, Boeder, Heise – Hauptmann, Sapina, Oehmichen – Lemmer, Daferner, Meißner
Trainer: Thomas Stamm

Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang)




Statistik:
Seit dem 28.09.2002 trafen die beiden Clubs 18-mal aufeinander. Die fast ausgeglichene Bilanz lautet 5-6-7.
Hier geht es zur Statistik von weltfussball.de..

Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,64 auf Platz 20 und die SGD (3,32) auf Platz 7. Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenletzter der 3. Liga gegen den Tabellenvierten des 13. Spieltags.


Ergebnisse und Tabelle der 3. Liga

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