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Avshalom Feinberg, der „Datteljude“, wurde heute vor 135 Jahren geboren

Bis zum Sechstagekrieg stand in der Nähe von Rafah auf dem Sinai eine einsame Dattelpalme, von der die Leute sagten, dass ein Jude unter ihr begraben sei. Die Legende war keine …

לקוח מ’עמוד האש‘.

Als israelische Soldaten 1967 an der Palme nachgruben, fanden sie die sterblichen Überreste von Avshalom Feinberg, der hier im Januar 1917 auf dem Rückweg von Ägypten von Beduinen oder einem türkischen Grenzposten erschossen worden war. Feinberg hatte einen Beutel Datteln in der Hosentasche. Aus ihnen war in den fünfzig Jahren eine stattliche Palme gewachsen, deren Wurzeln sich um seine Knochen rankten.

Avshalom Feinberg hätte heute Geburtstag gehabt. er wurde 1889 in Gedera geboren, das fünf Jahre zuvor von seinen Eltern Israel und Fanny Feinberg mitbegründet worden war. Sein Opa, Meir Belkind, brachte ihm Arabisch bei, er lernte Koran und wurde zum Studium nach Paris und in die Schweiz geschickt. Als er 1910 nach Palästina zurückgekehrt war, lernte er die Geschwister Aaron, Alex, Rebekka und Sarah Aaronsohn kennen, die in Atlit eine Forschungsstation für Agrartechnik betrieben.

Feinberg und die Aaronsohns bildeten im ersten Weltkrieg den Spionagering „Nili“, der den Briten kriegswichtige strategische Informationen über die Türken und die mit ihnen verbündeten Deutschen lieferte. Auf einer der Spionagetouren nach Ägypten starb also Avshalom Feinberg, damals nur mündlich bezeugt durch seinen Mitstreiter Jjosef Lishansky, der sich retten konnte.

Sein Leichnam wurde 1967 exhumiert und auf dem Herzlberg in Jerusalem beigesetzt, auch die Dattelpalme vom Sinai wurde an seinem Grab neu eingepflanzt. Mitgegeben hatte ihm die Datteln als Wegzehrung Sarah Aaronsohn, die in Avshalom verliebt war, allerdings unglücklich. Denn Avshalom wiederum war in ihre Schwester Rebekka verliebt und die in ihn. Die beiden wollten nach dieser Ägypten-Mission heiraten. Rifka Aaronsohn blieb ihr Leben lang Single. und stand nun als alte Frau an seinem Grab.

Man übergab ihr die Fahne, die auf seinem Sarg lag, und es ist ein gedicht überliefert, das Avshalom ihr geschrieben hatte – „ElefNneshikot“ („tausend Küsse“):

First kiss on your white forehead
like a bond in the middle of your figure
and from it come out in glowing abundance
of kisses to your hair

Like a crown of pearls made of kisses
I will rain down on the ebony of your curls
that you’ll be my beautiful girl
the perfect princess of all the girls in the city.

A thousand kisses to you my love
a thousand a kiss and a kiss
a thousand kisses to you my dear one
so small, so sweet and beautiful.

And also to your ivory white innocent neck
flexible like the neck of a swan
I will cover in chains of kisses
girl of (pure) water, my little one

And right now I’ll just put my head on your shoulder
in order to find in it your heartbeat
and kisses for no reason too without lust or limit
l ike flowers thrown by a bride.

A thousand kisses to you my love
a thousand a kiss and a kiss
a thousand kisses to you my dear one
so small, so sweet and beautiful.

The sky isn’t in front of my sinful eyes
and I’m not indulging in you till I’m fully satisfied
The light isn’t in front of my impure lips
and my chest is scorched until the end

Thousandth kiss is not possible, love
the last kiss is missing
only 999 sweet thundering kisses
but still I’ll kiss you a thousand kisses.

A thousand kisses to you my love
a thousand a kiss and a kiss
a thousand kisses to you my dear one
so small, so sweet and beautiful.

Judith Kessler
Judith Kessler
Judith Kessler ist Sozialwissenschaftlerin, Redakteurin und Autorin mit den Schwerpunkten jüdische Migration, Gegenwartskultur und Biografieforschung.
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