Auch soziales Engagement bildet ein wichtiges Kriterium
Hochschulpräsident Prof. Dr. Alexander Schmehmann begrüßte die 182 Stipendiat*innen auf der Verleihung der Deutschlandstipendien der Hochschule Osnabrück. In diesem Jahr konnte die Einrichtung, gemeinsam mit Förderorganisationen, 182 Deutschlandstipendien an ihre Studierenden vergeben. Die Übergabe der Stipendien wurde in einer stimmungsvollen Veranstaltung gefeiert.
Unter den fördernden Organisationen sind Unternehmen, Stiftungen, Rotarische Clubs sowie Unternehmensnetzwerke – viele davon kommen aus der Region Osnabrück und dem Landkreis Emsland. Die gesamte Fördersumme beläuft sich damit auf über 655.000 Euro.
Das Stipendium setzt sich aus einer finanziellen Unterstützung von 300 Euro im Monat und einer ideellen Förderung zusammen. Daraus entwickeln sich, im Austausch zwischen Stipendiat*in und Förderunternehmen, zum Beispiel Praktika, Projekt- und Abschlussarbeiten oder ein individuelles Mentoring. Dank des Stipendiums sollen sich die Stipendiat*innen voll ihrem Studium und ihrem darüberhinausgehenden Engagement widmen können. Viele von ihnen sind etwa im Sportverein, in der Landjugend oder in studentischen Gremien aktiv.
Nicht nur gute Noten zählen
Bei der Auswahl der Stipendiat*innen werden, neben sehr guten fachlichen Leistungen und sozialem Engagement, auch besondere soziale, familiäre oder persönliche Umstände berücksichtigt. „Das Deutschlandstipendium ist mehr als eine Begabtenförderung. Studierenden Chancen und Perspektiven zu geben, die einen besonderen Förderbedarf haben, ist ein wichtiges Ziel des Stipendiums – und auch mir ein persönliches Anliegen“, betont Prof. Dr. Alexander Schmehmann, Präsident der Hochschule Osnabrück, in seiner Begrüßungsansprache.
Unter den Stipendiat*innen sind daher auch einige, die auf ihrem Weg an die Hochschule besondere Hürden überwinden mussten oder die unter erschwerten Bedingungen studieren. So ging es auch Stipendiat Khalil Ahmad, der von der HBBN GmbH gefördert wird. In einer Videobotschaft erzählt er, dass er 2015 als Flüchtling nach Deutschland kam. Trotz dieser Herausforderung hatte er von Anfang an klare Ziele vor Augen: Zunächst fokussierte er sich darauf, Deutsch zu lernen, um das Abitur machen zu können. Nun studiert er den Bachelorstudiengang Wirtschaftsrecht an der Hochschule Osnabrück und arbeitet darauf hin, Steuerberater zu werden.
Gelegenheit zur Vernetzung und zum generationenübergreifenden Austausch
Bei der Verleihung der Deutschlandstipendien trifft ein Großteil der Stipendiat*innen und Förderorganisationen zum ersten Mal aufeinander. Diese einmalige Gelegenheit zur Vernetzung, wissen diese sehr zu schätzen. „Es gibt in der Region kaum eine solche Veranstaltung, bei der Unternehmen und Stiftungen einen ganzen Abend gemeinsam mit Studierenden am Tisch sitzen und sich austauschen. Alleine dafür lohnt sich die Teilnahme am Deutschlandstipendium“, so Michael Gövert von der SIEMENS AG, die schon seit 2015 Studierende mit Deutschlandstipendien fördert. Einen „Raum für Begegnung und generationenübergreifenden Austausch schaffen“ – das sei auch die Idee hinter der Veranstaltung, erläutert Jan Lukaßen, Leiter der Hochschulförderung.
Verleihungsfeier: auch ein Rahmen, um Danke zu sagen
Gleichzeitig sei es auch der richtige Rahmen, um für weitere Projekte durch externe Geldgeber zu danken, so Schmehmann. So waren auch die zwei neuen Stiftungsprofessoren der Hochschule Osnabrück gemeinsam mit den fördernden Stiftungen eingeladen: Prof. Dr. Jacob Ewert, gefördert von der Dieter Fuchs Stiftung und Prof. Dr. Christan Meltebrink, gefördert von der Dieter-Fuchs Stiftung, der Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung, der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte und der CLAAS Stiftung.
Sie, und alle anderen Gäste, konnten sich nach Ende des Programms, mit finanzieller Unterstützung der Fördergesellschaft, weiter vernetzen und austauschen. Das letzte Wort gehörte vorher jedoch den Stipendiat*innen, die in Videobotschaften ganz persönliche Statements auf die Frage „Was treibt dich an?“ und „Was treibt dich um?“ abgaben. Aus ihren Aussagen wird klar: Sie möchten etwas bewegen – vor allem für die Umwelt und ihre Mitmenschen.